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Petkovic: «Das können wir uns auf keinen Fall leisten»
SAMARA. Vladimir Petkovic spricht über zwei Schlüsselaspekte des WM-Projekts.
Die Schweizer Balance seit der EM vor zwei Jahren fällt auf. In der Rückwärtsbewegung funktioniert vieles auf höchstem Niveau. Selbst grosse Equipen wie Portugal und Spanien fanden zeitweise kaum ein Mittel, den gut bestückten, früheren Aussenseiter auszuspielen.
«Wir strahlen derzeit sehr viel Positivität aus, und mein Team besitzt die Gabe, sich nie auszuruhen. Es kann reagieren und zugleich agieren. Das haben wir mehrfach bewiesen. Es gelingt uns oft, ein Spiel zu steuern und einen Gegner zu kontrollieren. Um das zu schaffen, braucht man Charakter und einen klaren Kopf, um die Nerven nicht zu verlieren», sagt Vladimir Petkovic.
Der Tessiner Coach führt die Mannschaft an die zweite Endrunde. Bringt ihm die EM-Erfahrung etwas? Petkovic arbeitet zwar vorwiegend mit dem gleichen Personal, in den strategischen Abläufen hat er aber Änderungen vorgenommen. Das systembedingte Repertoire ist grösser. Intern wird Petkovics sehr gute Arbeit genauer registriert und honoriert. Sein vorzügliches Coaching schätzen die Spieler.
Petkovic gibt zu, dass er sich nicht mehr an jedes Detail der letzten EM-Kampagne erinnern könne. Jedes Turnier habe seine eigene Geschichte und Dynamik, Vergleiche seien schwierig. «Ich selbst will täglich Fortschritte machen. Und ich versuche, meinen Fokus vollumfänglich auf das Heute und das Morgen auszurichten. Ganz wichtig wird sein, dass es uns erneut gelingt, von der ersten Sekunde an voll präsent zu sein. Grosse Teams rollen bewusst etwas später an – das können wir uns auf keinen Fall leisten. Uns darf kein Prozent Energie fehlen.»