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«Ich vergesse manchmal fast, meine Füsse zu tapen»
STUTTGART. Heute kehrt Roger Federer auf die Tour zurück. Der Basler über Rhythmus, Planung und die Zeit nach der Karriere.
Nach über zehn Wochen Pause gilt es am Mittwoch gegen Mischa Zverev wieder ernst. Ist es schwierig, auf den Turniermodus umzustellen?
Wenn die Matches kommen, muss ich mich in der Tat zurückerinnern. Es tönt total amateurhaft, aber ich vergesse manchmal fast, meine Füsse zu tapen oder das zweite Paar Socken anzuziehen, weil ich das im Training nie mache. Nun muss ich schauen, dass ich den Rhythmus wiederfinde. Jetzt bin ich froh, zurück unter den Spielern zu sein.
Sie entschieden sich kurzfristiger für den Start in Stuttgart als früher. Entscheiden Sie mit zunehmendem Alter alles kurzfristiger?
Nicht unbedingt, eigentlich ist es für mich besser, wenn ich weiss, was kommt. Was ich nicht will: sagen, ich spiele ein Turnier, und dann später rausziehen. Das ist für mich ein ‹Versecklen› der Zuschauer. Ich bin bekannt dafür, dass ich auch komme, wenn ich mich für ein Turnier eingeschrieben habe – und auch mein Bestes gebe. Sonst ist es das Schlimmste für das Turnier und die Fans.
Haben Sie sich schon viele Gedanken über die Zeit nach Ihrer Karriere gemacht?
Ich sage mal so: Irgendwie will ich nicht daran denken. Ich habe immer probiert, mir so wenig wie möglich zu verbauen. Am wichtigsten ist für mich, dass ich für meine Kinder Zeit haben werde. Jetzt ein Konstrukt aufbauen und dann nach dem Karriereende direkt einsteigen – das will ich nicht unbedingt. Ich möchte auf dem Platz inspiriert spielen und nicht riskieren, dass mich die Zukunftspläne vom Tennis wegsaugen.