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Ronaldos Abgang lässt den spanischen Liga-Boss kalt
GENF. 2017 Neymar, nun Ronaldo: Spanien gehen die Superstars aus. LigaPräsident Javier Tebas ist sich sicher: Real rüstet auf.
Die Werbeplakate waren hübsch. Die mehrfachen Weltfussballer Lionel Messi und Cristiano Ronaldo, dazu der designierte Nachfolger Neymar und der damals teuerste Fussballer Gareth Bale – alle auf einem Bild. Noch besser: das Quartett vereint auf dem Rasen, mindestens zweimal pro Jahr, wenn sich im Clásico Real und Barcelona messen. «Die grössten Stars in der besten Liga der Welt», propagierten sie gern in Spanien. Javier Tebas, Präsident der spanischen Liga, nannte die «estrellas», die Stars, gerne als zentrales Verkaufsargument, um im Kampf um die lukrativsten TV-Deals gegenüber der Premier League Boden gutzumachen.
Auch deshalb wehrte er sich 2017 vehement, als Neymar für 222 Millionen Euro zu PSG wechselte – so zumindest wurde es gemunkelt. Demnach ist der Abgang von Weltfussballer Cristiano Ronaldo zu Juventus Turin ein Desaster für die beste Liga der Welt? «Er ist eine Legende. Aber es schmerzt uns weniger, als es uns vor fünf Jahren geschmerzt hätte», so Tebas. Gerade mithilfe der Messis, Ronaldos und Neymars habe La Liga sich einen Status erarbeitet, sodass sie nicht mehr nur auf grosse Namen angewiesen sei: «Mittlerweile ist unsere Marke grösser als diejenige eines Spielers oder Vereins.»
Ausserdem ist sich der 55-Jährige sicher, dass Real auf dem Transfermarkt mächtig zuschlagen wird: «Sie haben sich 2017 zurückgehalten. Jetzt haben sie richtig Lust.» Ungewohnt wortkarg antwortete der sonst redselige Tebas nur auf eine Frage: Kehrt Neymar zurück? «Ich habe keine Ahnung.»