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«Fortnite»-Spieler häufen mit In-Game-Käufen Schulden an
ZÜRICH. Online-Games können für Jugendliche zur Schuldenfalle werden. Ein 13-Jähriger gab bei «Fortnite» in einer Woche über 1000 Franken aus.
Tausende Franken für virtuelle Kampfausrüstung, bezahlt mit Papis Kreditkarte: Schweizer Suchtberatungsstellen sind laut der «NZZ am Sonntag» besorgt, weil junge Online-Spieler vermehrt im Spiel- Schulden anhäufen. Die Zeitung nennt den Fall eines 13-Jährigen, der innerhalb einer
Woche beim Online-Game «Fortnite» 1000 Franken ausgab.
Die GameIndustrie flutet den Markt mit Spielen, die zunächst kostenfrei heruntergeladen werden können, dann aber zahlreiche Zukauf-Möglichkeiten bieten. Der Anteil solcher Spiele hat laut Fachleuten in den letzten zwei Jahren um ein Drittel zugenommen.
«Seit bald zwei Jahren nehmen die Fälle zu, bei denen Jugendliche in wenigen Tagen Summen von bis zu 4000 Franken ausgeben», sagt Frank Eidenbenz, Leiter des Zentrums für Spielsucht bei der Schweizer Gesundheitsstiftung Radix. Einer Studie der ZHAW zufolge sind 12- und 13-Jährige besonders gefährdet. Das Unispital Basel hat letzte Woche nun die erste Abteilung der Schweiz für Spielsüchtige eröffnet – über die Hälfte der zwölf Betten sei bereits belegt.
Andrea Fuchs, Präsidentin des Vereins Jugendlohn, rät davon ab, Kindern die Kreditkarrausch
«Jugendliche geben im Spielrausch in wenigen Tagen bis zu 4000 Franken aus.»
Frank Eidenbenz Gesundheitsstiftung Radix
te zur Verfügung zu stellen. Der Verein Jugendlohn empfiehlt, Kindern ab 12 Jahren die Verantwortung für eigene Ausgaben zu übergeben – und eine Prepaid-Kreditkarte. «Wenn der Betrag aufgebraucht ist, ist Schluss. Zudem gehen die Jugendlichen sorgsamer mit dem eigenen Geld um.»