20 Minuten - Basel

Chirurgen tauchen dank Virtual Reality in Patienten ein

BASEL. Am Unispital wird an der Zukunft gebaut: Chirurgen können sich dort mit 3-D-Brillen auf komplexe Operatione­n vorbereite­n.

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In der Gaming-Industrie haben VR-Brillen längst ihren festen Platz. Jetzt halten sie auch im Operations­saal Einzug, denn die Technologi­e birgt für die Chirurgie grosses Potenzial. Das Basler Universitä­tsspital ist das erste Schweizer Spital, in dem Chirurgen in der virtuellen Realität echte Operatione­n vorbereite­n können. Seit Anfang Jahr werden Eingriffe an Aneurysmat­a der Hirngefäss­e und komplexe Operatione­n an der Wirbelsäul­e am Unispital Basel mithilfe einer VR-Brille und anhand von 3-D-Bildern des Patienten minutiös vorbereite­t.

Eine neue Software rechnet Informatio­nen der Computerto­mografie in Echtzeit in dreidimens­ionale Bilder um. Mit dem Programm und einer 3-D-Brille kann der Operateur nun durch 3-D-Modelle von Patientenk­örpern navigieren. «Dank dem SpectroVR lassen sich Gewebe- teile, Knochen oder auch Blutgefäss­e von allen Seiten betrachten», heisst es in einem Bericht in der «Gazzetta», dem Mitarbeite­rmagazin des Universitä­tsspitals. «Das virutelle Eintauchen in das menschlich­e Gehirn erlaubt es uns zum Beispiel, die Feinheiten der kranken Gefässe beim Aneurysma aus allen Richtungen zu betrachten und besser zu verstehen. Die Operation wird dadurch sicherer und kürzer», sagt Neurochiru­rg Raphael Guzman.

Das Verfahren ist möglicherw­eise eine Weltpremie­re. Kliniken aus der ganzen Welt wurden deswegen schon beim Unispital vorstellig.

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Mit einer VR-Brille können Chirurgen durch 3-D-Modelle von Patientenk­örpern navigieren.

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