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Lokführer schlagen wegen überfahrener Signale Alarm
Der Verband der Lokführer berichtet von «bedenklichen Vorfällen». Das Gefahrenpotenzial sei «sehr gross».
Der LokführerVerband VSLF warnt: Immer häufiger würden Signale ignoriert. «Im ersten Quartal 2018 gab es bei SBB Personenverkehr mehr als doppelt so viele überfahrene Signale wie im ersten Quartal 2016», heisst es in der Verbandszeitschrift. «Das Gefahrenpotenzial ist offenbar sehr gross.» Es seien «höchst bedenkliche Vorfälle» bekannt. «Wir fordern die Ver antwortlichen auf, die Ausbildung zu verlängern, damit die jungen Kollegen mehr Erfahrungen sammeln können, bevor sie alleine unterwegs sind.»
VSLFPräsident Hubert Giger sagt, der Verband habe das Thema bei einem Treffen mit der SBBKonzernleitung angesprochen. Die SBB hatte in einem Brief an die neueren Lokführer im März geschrieben, sie sei im Bereich der überfahrenen Rangiersignale besorgt, weil dort «keine Sicherheitseinrichtung vorhanden ist und mögliche Konsequenzen von grossem Ausmass sein können». Im Brief werden Möglichkeiten auf gezeigt, um Vorfälle zu vermeiden.
SBBSprecher Daniele Pallecchi sagt, die Bahn schule alle Lokführer regelmässig. Bezüglich überfahrener Signale sei sie auf «Zielkurs». «Bei der Sicherheit machen wir keine Kompromisse.» Im ersten Quartal wurde gemäss Bundesamt für Verkehr (BAV) auf dem Normalspurnetz 82mal ein Signal überfahren. 2017 zählte das BAV 281 Fälle, 144 bei der SBB. Diese Zahl liege abgesehen von überdurchschnittlich viel überfahrenen Rangiersignalen im langjährigen Durchschnitt, so das BAV.