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Schweiz Tourismus setzt auf Influencer
ZÜRICH. Der arabische Influencer Lowi Sahi besucht diese Woche die Schweiz. Führen seine Fotos zu Problemen, wie sie das Berggasthaus Aescher hat?
Lowi Sahi zückt seine Kamera und klappt den Bildschirm auf. Er spricht auf Arabisch zu seiner Community und erzählt, was er soeben in der Käsegrotte in Gstaad erlebt hat. Er nimmt seine Zuschauer mit an Orte, die nicht für alle so einfach zu erreichen sind: «Viele leben in Kriegsgebieten», sagt Sahi. Diese Woche reist er mit 28 anderen Influencern quer durch die Schweiz. Sahi hat mit 2,6 Millionen Followern die grösste Anhängerschaft von allen. Eingeladen wurden sie von Sch weizTourismus.
«Wir wollen vor allem Orte zeigen, die für sie noch etwas unbekannt sind», sagt André Aschwanden von Schweiz Tourismus. Während Sahi postet, kämpft im Alpstein einer der bekanntesten Insta-Spots mit Problemen. Das Gasthaus Aescher-Wildkirchli muss seinen Pächter wechseln. Ein Grund dafür sind auch die Influencer, die den Ort zu einer bekannten Fotokulisse machten. André Aschwanden widerspricht: «Das Aescher ist eine Ikone und war es schon, lange bevor Influencer es entdeckten. Wichtig ist das Crowd-Management, das man in den Griff bekommen muss. Trotzdem sollte nicht die Quantität vor die Qualität gestellt werden.» Schweiz-Tourismus-Sprecher Markus Berger sagt, Influencer könnten sogar Overtourism bekämpfen: «Indem wir mit den Influencern ganz bewusst populäre Orte auslassen und ihnen dafür noch nicht bekannte Destinationen zeigen.» Es gebe viele Orte, die zum Opfer ihres Erfolges würden, so Sahi. Aber: «Ich glaube an Lösungen und glaube, dass es für jedes Geschäft eine Lösung gibt.»