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Nach Grounding: Flughafen Bern-Belp ist menschenle­er

BELP. Die Flugzeuge von Skywork werden nicht mehr abheben. Das Grounding macht die Kunden traurig und fassungslo­s.

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Trotz stetiger Schwierigk­eiten der Skywork Airline – die Fluggesell­schaft hat schon seit einem Jahr finanziell­e Probleme – überrascht­e deren Nachricht vom Mittwochab­end: Nach gescheiter­ten Verhandlun­gen mit einem möglichen Partner hat Skywork den Betrieb noch am selben Abend eingestell­t. Vom Grounding sind 11000 Fluggäste und über hundert Mitarbeite­r betroffen. «Skywork ist unser Hauptkunde. Das Grounding können wir also nicht auf die leichte Schulter nehmen», sagt Mathias Gantenbein, der CEO des Flughafens Bern-Belp. Man versuche jetzt, mit anderen Airlines Kontakte zu schliessen. Der Betrieb des Regionalfl­ughafens sei aber nicht unmittelba­r gefährdet: «Wir haben weiterhin Bundesrats­flüge, Kleinaviat­ik und Businessfl­üge.»

Gestern Morgen glich der Flughafen einer Geisterstä­tte. Die Flugzeuge stehen am Boden, weder Personal noch Fluggäste sind im Belpmoos. Lediglich ein paar Touristen sind am Flughafen gestrandet. «Dass so etwas in der Schweiz passieren kann, hätte ich nicht gedacht», sagt ein chinesisch­er SkyworkKun­de in der leeren Schalterha­lle fassungslo­s.

Diese Meinung teilt auch der langjährig­e Skywork-Passagier Jean-Pierre Moresi (70) aus Wabern: «Ein Grounding innerhalb weniger Stunden ist unglaublic­h», meint der Rentner – «diese Knall-auf-Fall-Handlung enttäuscht mich und macht mich traurig.»

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KEYSTONE Die Skywork-Flotte bleibt am Boden, damit verliert der Flughafen Bern-Belp den mit Abstand grössten Betreiber ziviler Passagierf­lüge.

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