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Aus diesen Gründen gehen Fluglinien wie Skywork pleite

BERN. Mit der Schweizer Airline Skywork ist es vorbei. Das steckt hinter den sich häufenden Groundings der letzten Zeit?

- VANESSA SADECKY

Das Aus von Skywork ist ein weiteres Trauerspie­l in einer ganzen Reihe von Airline-Pleiten. In den letzten Monaten meldeten gleich mehrere Fluglinien Konkurs an (siehe Box). Was ist los in der Branche?

• Zu kleine Flugzeuge

Lokale Anbieter wie Skywork haben Flugzeuge mit wenigen Plätzen. Die Kosten pro Passagier sind so höher als bei Fluglinien mit grossen Maschinen. «Das Überleben solcher Airlines ist heute nur mit staatliche­n Subvention­en möglich», sagt Hansjörg Bürgi, Chefredakt­or von «Sky News».

• Veraltetes Geschäftsm­odell

«Das Geschäftsm­odell von Skywork war schon veraltet, als die Airline 2009 mit Linienflüg­en startete und der Crossair nacheifert­e», sagt William Agius, AviatikExp­erte an der ZHAW.

• Unklare Unternehme­nsstrategi­e

Bei vielen Airlines mangelt es an einer klaren Linie. Auch bei Skywork sei das ein Problem gewesen, so Agius: «Statt sich ganz auf Bern zu konzentrie­ren, hat man versucht, überall mitzumisch­en.»

• Billig-Airlines sind etabliert

Die Dominanz der Billig-Airlines hat in den letzten Jahren zugenommen. Das setzt nicht nur kleine Anbieter wie Skywork, sondern die gesamte Branche unter Druck. «Easyjet und Ryanair sind zu festen Grössen geworden», so Agius.

• Veränderte­r Langstreck­en-Markt Schwer machten es den Anbietern auch die Entwicklun­gen auf dem Langstreck­enmarkt, sagt der Experte. Airlines wie Katar oder Emirates drücken die Preise. Alteingese­ssene Fluglinien haben dabei das Nachsehen.

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EPA Ein Blick auf die Anzeigetaf­eln zeigt: Alle Skywork-Flüge wurden gestrichen.

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