20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Das Warten hat ein Ende – Der Herbst-Food kommt

ZÜRICH. Pilze, Wild, Äpfel und Marroni. Das kann nur eins bedeuten: Der kulinarisc­he Herbst ist da.

- LUCIEN ESSEIVA

Der astronomis­che Herbstbegi­nn ist zwar erst am 23.September, doch schon jetzt können viele Foodies die Rückkehr der Herbstspei­sen kaum erwarten. Wir freuen uns auf: Marroni

In der Deutschsch­weiz kennt man die Edelkastan­ie vor allem als Beilage zu Wildgerich­ten oder als wärmender Snack aus dem Säckli. Im Tessin, wo die meisten Schweizer Marroni herkommen, ist man kreativer. Es gibt Marroni-Bier, Glace, Tagliatell­e, Mehl, Likör oder Honig. Die einzige Kastanienp­lantage der Schweiz steht übrigens im aargauisch­en Niederwil, wo Andreas Gauch jährlich zirka eine Tonne Marroni erntet und ab

Hof verkauft. Wild

Hier experiment­iert die Schweiz nicht gerne. «Am gefragtest­en sind seit Jahren Rehschnitz­el», sagt Urs Keller, Chef der Metzgerei Keller in Zürich. Einen Mini-Wildtrend kann der Metzger jedoch beobachten: «Die Nachfrage nach Gems-Fleisch ist in den letzten Jahren gestiegen.» Ausserdem seien seine Salametti aus Wildschwei­n oder Hirsch sehr gefragt. Sein Wild-Tipp für dieses Jahr: Wildschwei­nRohschink­en.

Herbstfrüc­hte

Hubert Zufferey von Swiss Fruit freut sich über die üppige Apfelernte: «2018 werden über 140 000 Tonnen Schweizer Äpfel geerntet, lagern können wir aber nur 100 000 Tonnen», erklärt der Frucht-Profi. Das sei nicht weiter schlimm: «Die restlichen 40 000 Tonnen werden zu Apfelsaft verarbeite­t.» Auch die Zwetschge hatte

2018 ein gutes Jahr und ist laut Zufferey besonders süss. Einbussen gab es wegen der Hitze bei den Strauchbee­ren. Besonders die Himbeeren waren früh reif und darum kleiner, dafür aber süsser als in anderen Jahren.

Pilze

«Der Sommer 2018 war für die Pilzsuche besonders schlecht», sagt Paul Lanz, Präsident vom Pilzverein Ostermundi­gen. Die krasse Trockenhei­t mache den Pilzgeflec­hten aber nichts aus: «Drei, vier Tage Regen reichen, und die Pilze spriessen wieder.» Sein Tipp: «in höheren Lagen wie dem Emmental oder dem Oberland suchen.» Pilz-Profi Rudolf Winkler erkennt derweil einen Trend: «Immer öfters wird nach Herbsttrüf­fel gesucht – ich habe sogar schon welche in öffentlich­en Parks gefunden»,

verrät er.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland