20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Aufklärungsbedarf!»
BERLIN. Der Facebook-Post über ihre Bachelorarbeit zum Tabuthema Periode hat viel Aufmerksamkeit erregt. Uns hat Franzi ein Interview gegeben.
Ihre bestandene Abschlussarbeit postete Franziska Wartenberg, Wahlberlinerin, Ende August auf Facebook – und beobachtete erstaunt, wie die Zahl der Likes auf über 39 000 stieg. Die 23-Jährige hat nach eigenen Angaben zwar nicht gleich zur Perioden-Party aufgerufen, doch wünscht sie sich ein grösseres Bewusstsein für die blutigen Tage.
Franzi, woher stammt denn das Interesse für das allgemeine Thema?
Es hört sich an, als wäre die Materie superskurril oder exotisch. Doch betrifft es ja faktisch 50 Prozent der Weltbevölkerung.
Wie hast du die Tabuisierung bisher selbst erlebt?
Man schämt sich ganz einfach, sich offen darüber zu unterhalten. Ausserdem hat mir die Koordinatorin meiner Hochschule davon abgeraten, über das Thema zu schreiben. Das sagt viel aus.
Wie stehst du zur Debatte über kostenlose Hygieneprodukte?
Es sollte eigentlich ein Grundrecht jeder Frau sein, an solche Produkte heranzukommen.
Was hat dir denn nun die hohe Resonanz in Bezug auf deinen Post gezeigt?
Dass viel Aufklärungsbedarf besteht. Ich sehe es darum als Auftrag, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.
Und wie soll diese Enttabuisierung funktionieren?
Mittlerweile sind wir in Sachen Emanzipation im fortgeschrittenen Zeitalter, die Menstruation wird offener kommuniziert als noch vor 50 Jahren. Die Tabuschwelle verändert sich durch den Einfluss des Internets extrem.