20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Ikea will künftig seine Möbel vermieten
ZÜRICH. Wer knapp bei Kasse ist oder sich nicht entscheiden kann, der soll bei Ikea die Option erhalten, Möbel zu mieten.
Bald können Kunden bei Ikea Möbel mieten, wie Ikea-CEO Jesper Brodin zur «NZZ am Sonntag» sagte. Das Angebot richte sich vor allem an Personen, deren Lebensumstände sich schnell ändern könnten, etwa Studenten oder Expats. Auch in die Schweiz soll das Mietangebot kommen. Das Unternehmen arbeite intensiv am Konzept, bestätigt ein Sprecher von Ikea Schweiz gegenüber 20 Minuten. Wann genau das Angebot lanciert wird, will Ikea aber noch nicht verraten.
Tilman Slembeck, Wirtschaftsprofessor an der ZHAW, sagte zu 20 Minuten: «Mich wundert es, dass es das nicht schon lange gibt.» In Ländern wie den USA sei das Vermieten von Möbeln seit Jahrzehnten etabliert. Dadurch, dass Konsumenten mobiler würden, würden sie sich mehr Flexibilität wünschen, so Slembeck. Er ist überzeugt, dass Ikea da- mit auf ein grosses Kundenbedürfnis reagiert und sich neue Märkte erschliesst.
Auch Christian Fichter, Wirtschaftspsychologe an der Kalaidos-Fachhochschule, sieht Vorteile: So könnten Kunden ihre alten Möbel einfacher ersetzen, wenn sie ihnen verleiden. Und wer die Wohnung wechselt, weiss, wohin mit der alten Einrichtung. Ein Nachteil könnte allerdings sein, dass das Mieten von Möbeln unter dem Strich teurer sein könnte, so Fichter. Ob das wirklich zutreffe, sei abhängig vom Geschäftsmodell von Ikea. «Wenn einem die Einrichtung nicht gehört, kann es zudem sein, dass sich Konsumenten nicht so ganz zu Hause fühlen», gibt Fichter zu bedenken.