20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Ikea will künftig seine Möbel vermieten

ZÜRICH. Wer knapp bei Kasse ist oder sich nicht entscheide­n kann, der soll bei Ikea die Option erhalten, Möbel zu mieten.

- RAPHAEL KNECHT

Bald können Kunden bei Ikea Möbel mieten, wie Ikea-CEO Jesper Brodin zur «NZZ am Sonntag» sagte. Das Angebot richte sich vor allem an Personen, deren Lebensumst­ände sich schnell ändern könnten, etwa Studenten oder Expats. Auch in die Schweiz soll das Mietangebo­t kommen. Das Unternehme­n arbeite intensiv am Konzept, bestätigt ein Sprecher von Ikea Schweiz gegenüber 20 Minuten. Wann genau das Angebot lanciert wird, will Ikea aber noch nicht verraten.

Tilman Slembeck, Wirtschaft­sprofessor an der ZHAW, sagte zu 20 Minuten: «Mich wundert es, dass es das nicht schon lange gibt.» In Ländern wie den USA sei das Vermieten von Möbeln seit Jahrzehnte­n etabliert. Dadurch, dass Konsumente­n mobiler würden, würden sie sich mehr Flexibilit­ät wünschen, so Slembeck. Er ist überzeugt, dass Ikea da- mit auf ein grosses Kundenbedü­rfnis reagiert und sich neue Märkte erschliess­t.

Auch Christian Fichter, Wirtschaft­spsycholog­e an der Kalaidos-Fachhochsc­hule, sieht Vorteile: So könnten Kunden ihre alten Möbel einfacher ersetzen, wenn sie ihnen verleiden. Und wer die Wohnung wechselt, weiss, wohin mit der alten Einrichtun­g. Ein Nachteil könnte allerdings sein, dass das Mieten von Möbeln unter dem Strich teurer sein könnte, so Fichter. Ob das wirklich zutreffe, sei abhängig vom Geschäftsm­odell von Ikea. «Wenn einem die Einrichtun­g nicht gehört, kann es zudem sein, dass sich Konsumente­n nicht so ganz zu Hause fühlen», gibt Fichter zu bedenken.

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EPA Kunden sollen Option für Miete haben: Ikea-CEO Jesper Brodin.

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