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Der AHV-Steuerdeal fällt beim Volk durch

BERN. Die Hälfte der Stimmbürge­r will den AHV-Steuer-Deal laut Tamedia-Umfrage ablehnen. Im Mai könnte abgestimmt werden.

- PASCAL MICHEL

Mit dem AHV-Steuer-Deal will das Parlament zwei grosse Baustellen auf einmal aus dem Weg räumen: die Steuerrefo­rm sowie die AHV-Sanierung (siehe Box). Während das Paket im Parlament eine komfortabl­e Mehrheit fand, ist die Skepsis gegenüber dem «Kuhhandel» bei den Bürgern grösser: Laut Tamedia-Umfrage lehnen 50 Prozent den Deal ab. 42 Prozent sprechen sich dafür aus, 8 Prozent sind unentschlo­ssen. Am grössten ist der Wi- derstand unter Wählern der SP, der Grünen und der SVP.

Die Vorlage kommt am 19. Mai 2019 vors Volk, wenn das Referendum zustande kommt. Neben den Jungen Grünlibera­len, den Juso, der JSVP und den Grünen hat sich bereits ein Bürgerkomi­tee formiert. Für Pascal Vuichard, Präsident der Jungen Grünlibera­len, kommt die Verknüpfun­g von AHV und Steuerrefo­rm einer Erpressung gleich. «Zudem zögert der Deal die Probleme der AHV lediglich um ein paar Jahre hinaus.»

Entscheide­nd für das Bestehen des Deals an der Urne wird sein, ob die SP das linke Lager überzeugen kann. Zwar beschloss die Partei am Samstag die Ja-Parole. Kritiker fanden aber, die Konzerne würden zu sanft angefasst oder müssten mehr Geld in die AHV einschiess­en. SP-Nationalra­t Beat Jans glaubt, bei einer Abstimmung die Linke ins Boot holen zu können. Mit dem Deal könnten 40 Prozent des strukturel­len AHV-Defizits ohne Rentenalte­rerhöhung gedeckt werden, sagt er. «Das ist eine echte soziale Lösung, da sie vor allem von den Arbeitgebe­rn und den Reichen bezahlt wird.»

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KEY/JGLP SP-Nationalra­t Beat Jans, JGLP-Präsident Pascal Vuichard.
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