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Dieser Einsteiger hat es in sich
BUDAPEST. 600 PS, in 2,9 Sekunden von 0 auf 100 – mit dem 600LT sorgen die Briten jetzt für ein unsittliches Angebot.
Gentlemen, start your engines: Wer es ernst meint mit dem Sport in der McLaren SportSeries, dem machen die Briten jetzt auch in ihrer Einstiegsbaureihe ein in jeder Hinsicht unsittliches Angebot. Denn wenn im Geist des legendären F1 GTR aus der Rennsaison 1997 der 600LT an den Start geht, ist das nicht nur der leichteste und leidenschaftlichste, stärkste und schnellste Vertreter der Baureihe, sondern auch der teuerste: 269 000 Franken verlangen die Briten für den Rennwagen mit Strassenzulassung. Dafür gibts 30 PS und 20 Nm mehr als beim 570S, mit dem er die Basis teilt. In der Theorie klingt das nicht nach viel, doch in der Praxis bekommt man dafür einen Adrenalinrausch.
Es sind nicht allein die 600 PS und die 620 Nm, die den Reiz des Rennwagens ausmachen, es ist die brachiale, ungefilterte Art, mit der der 3,8 Liter grosse V8Turbo seine Power aus dem Heck rotzt. Natürlich ist auch der 570S ein Sportwagen, mit dem man sich nicht verstecken muss, und das Spitzentempo von 328 km/h ist so gar identisch. Doch der Longtail ist straffer abgestimmt, direkter ausgelegt, leichter und erwacht erst nach der Ausfahrt aus der Boxengasse so richtig zum Leben: Auf der Zufahrt noch geprägt von quälender Zurückhaltung, schiesst er mit dem ersten Kickdown im PerformanceModus wie entfesselt über die StartZielGerade, beschleunigt in 2,9 Sekunden von 0 auf 100, schiesst am Scheitelpunkt mit Geschwindigkeiten vorbei, bei denen viele andere Autos schon den Abflug machen würden.
Für dieses Erlebnis haben die Briten einen soliden Aufwand betrieben und immerhin ein Viertel aller Bauteile des 570S ausgetauscht: Mit dem messerscharfen Frontsplitter geht der 600LT auch als Rasenmäher durch, der grosse Heckflügel ist ein weithin sichtbarer Beweis für den Angriffsmodus und die neue Heckschürze streckt den Wagen um gute sieben Zentimeter und rechtfertigt so den Namen Longtail.
Zwar sind McLarenKunden meist ambitionierte Autofahrer. Doch wissen die Briten, dass es Erfahrung braucht, wenn man einen 600 LT gattungsgerecht bewegen will. Darum schicken sie jeden Kunden auch einen Tag auf die Rennstrecke und stellen ihm dort einen professionellen Fahrer zur Seite.