Massencrashs auf Autobahnen häufen sich
ZÜRICH. Auf Autobahnen häufen sich Massenunfälle. Schuld seien mehr Verkehr und aggressiveres Verhalten, sagen Experten.
Auf der A1 zwischen Bern und Winterthur ereigneten sich in den letzten zwei Wochen fünf Massencrashs mit 26 beteiligten Autos. Das verursachte stundenlange Staus – und entspricht einem Trend. Die unfallbedingten Staustunden stiegen allein 2017 um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit 56 Prozent sind Auffahrun fälle die häufigste Unfallursache. Thomas Rohrbach, Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra), sagt: «Trotz zahlreicher Kampagnen halten sich viele nicht an die Abstandsempfehlung.»
Auch die Verkehrsbelastung sei eine Ursache. Auf der A1 zwischen Bern und St. Gallen befinden sich durchschnittlich täglich über 80 000 Fahrzeuge – bei Wallisellen sogar weit über 130 000. Die A1 sei nicht nur zu Spitzenzeiten, sondern auch an Sonntagen stark befahren, so Rohrbach. Die Unfälle vom letzten Wo chenende etwa seien neben Fahrfehlern auch der Verkehrsbelastung geschuldet.
Laut Bruno Schlegel vom Vorstand des Schweizerischen Fahrlehrerverbands fehlt es zudem an der nötigen Aufmerksamkeit: «Die Lücken, in die sich Autofahrer reinpressen, werden immer kleiner und vom Lenker falsch eingeschätzt.» Sie ignorierten auch die Abstandssensoren in neuen Autos. Rohrbach rät: «Es ist besser, den Fuss vom Gas zu nehmen, statt sich durch hektische Fahrer verunsichern zu lassen.»