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Nach Beben: Panik wegen Fake News
JAKARTA. In Sulawesi gehen die Behörden gegen falsche Meldungen vor, die weitere Naturkatastrophen ankündigen.
Das Erdbeben und der folgende Tsunami von Ende letzter Woche hatten verheerende Folgen: Die Katastrophe auf der indonesischen Insel Sulawesi kostete mindestens 1400 Menschen das Leben.
Gleichzeitig müssen sich die örtlichen Behörden einer weiteren Herausforderung stellen: In den sozialen Netzwerken kursieren Falschmeldungen, die in der Bevölkerung zu weiterer Verunsicherung führen, wie der «Guardian» schreibt. So wurde etwa für Ende Woche ein Nachbeben der Stärke 8,1 angekündigt, das das Beben vom Freitag, 28. September, noch übertreffen soll.
Auch ist die Rede davon, dass der Staudamm Bili Bili im Süden der Insel Risse aufweise und kurz vor dem Bruch stehe. Eine weitere Meldung verkündet gar den Tod des Bürgermeisters der von den Beben betroffenen Stadt Palu.
All diese Meldungen seien falsch, betonen Vertreter der Behörden. «Hoax News», wie Fake News in Indonesien genannt werden, seien in diesem «Social-Media-fixierten» Land sehr verbreitet, schreibt die britische Zeitung «Guardian». Im Zusammenhang mit der Katastrophe sind Fake News besonders gefährlich, weil sie im schlimmsten Fall eine Massenpanik auslösen können.
Um die weitere Verbreitung von falschen Meldungen zu unterbinden, wurde eine Website aufgeschaltet, auf der Fake News mit Fakten widerlegt werden. Die Spezialeinheit umfasst 70 Mitarbeiter. Der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde BNBP, Sutopo Purwo Nugroho, nutzte seinen Twitter-Account, um auf gefälschte Videos und Fotos hinzuweisen.