«Wegen Quallenbissen spürte ich meine Arme nicht mehr»

KONA. Sie hat ans Aufhören gedacht, nun ist Daniela Ryf zum 4. Mal Ironman-Weltmeisterin.

KONA. Wer kann Daniela Ryf stoppen? Um ein Haar hätten die Quallen die 31-jährige Solothurnerin vor dem Start des Ironman auf Hawaii beim Einschwimmen ausgebremst. Doch Ryf biss auf die Zähne und zeigte eine überragende Leistung, die sie mit dem Streckenrekord und dem vierten Triumph in Folge krönte. Die Schweizerin wollte für Spektakel sorgen – das ist ihr gelungen. Ihr Fazit: «Es war eines meiner verrücktesten Rennen.»

Wer kann Daniela Ryf stoppen? Die Antwort gab es schon vor dem Start auf Hawaii: Quallen. Die Solothurnerin war beim Einschwimmen gleich von zwei Nesseltieren attackiert worden. «Sie erwischten mich gleichzeitig unter den Achselhöhlen.» Sie dachte ans Aufhören. «Ich kam an einen Punkt, an dem ich meine Arme nicht mehr spürte.» Doch die 31Jährige brachte die 3,8 km Schwimmen hinter sich und stellte auf den anschliessenden 180 km auf dem Velo eine Rekordzeit auf.

57:26 Minuten im Wasser, 4:26,07 Stunden auf dem Velo und 2:57,05 auf den Füssen: In 8 Stunden, 26 Minuten und 16 Sekunden pulverisierte sie ihren Streckenrekord von 2016 um über 20 Minuten. Ihr Ziel war, für Spektakel zu sorgen. Das hat Ryf bei ihrem vierten Triumph in Folge eindrücklich getan, auch wenn sie auf das Drama vor dem Start hätte verzichten können. «Ich wollte ein Rennen zur Erinnerung für die Zuschauer realisieren. Es war eines meiner verrücktesten Rennen, die ich je erlebt habe», meinte Ryf.

Sportlich bleibt die Frage, wer Ryf schlagen kann, unbeantwortet. Zumindest keine Frau. An der IronmanEM im Juli in Frankfurt war Ryf fast eine halbe Stunde schneller als die Konkurrenz. Nun waren es immerhin 10 Minuten, die Ryf der Britin Lucy Charles abnahm. Nur gerade 23 Männer konnten Ryfs Streckenrekord unterbieten, gerade nicht mehr zu ihnen zählte als 24. IronmanSwitzerlandGewinner Jan van Berkel (8:27,03).

Bei den Männern siegte der Deutsche Patrick Lange, der seinen zweiten IronmanTitel in Folge holte.

GETTY Daniela Ryf (31) ist trotz Quallenbissen zum vierten Mal in Folge Ironman-Weltmeisterin.

GETTY Daniela Ryf wollte ein Rennen zeigen, das in Erinnerung bleibt. Das hat sie eindrücklich getan.