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Grüne triumphier­en in Bayern, Merkels Partner stürzen ab

MÜNCHEN. Die CSU kann Bayern nicht mehr allein regieren und spricht von «Demut». Stark schneiden bei der Landtagswa­hl die Grünen ab. Verliereri­n ist die SPD.

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Mit der jahrzehnte­langen Alleinregi­erung der Christsozi­alen ist es vorbei. Die CSU holte bei den Landtagswa­hlen in Bayern nach Hochrechnu­ngen von ARD und ZDF gestern Abend 37,3 bis 37,4 Prozent der Stimmen und verlor damit die absolute Mehrheit deutlich. «Wir nehmen das Ergebnis mit Demut an», sagte Ministerpr­äsident Markus Söder. Die SPD erlebte mit 9,5 bis 9,6 Prozent eine Halbierung ihres Stimmenant­eils und damit ein historisch­es Debakel. Zweitstärk­ste Kraft wurden wie erwartet die Grünen mit 17,8 bis 17,9 Prozent. Die AfD feierte ihren Einzug in den Landtag mit 10,6 bis 10,7 Prozent. Die konservati­ven Freien Wähler erreichten 11,6 bis 11,7 Prozent, die FDP 5 Prozent. Ein definitive­s Resultat stand bei Redaktions­schluss noch aus.

Klar ist: Jetzt braucht die CSU einen Koalitions­partner. Ihr Spitzenkan­didat Söder favorisier­t ein «bürgerlich­es Bündnis». Er werde auch mit den Grünen und der SPD sprechen, nicht aber mit der AfD, sagte Söder. Die Schlappe der CSU führen Wahlforsch­er auch auf den Konflikt mit der Schwesterp­artei CDU von Bundeskanz­lerin Angela Merkel zurück. Ihre Regierung ist nach den Tiefschläg­en gegen ihre Koalitions­partner CSU und SPD zunehmend geschwächt. Bei den Sozialdemo­kraten könnte der Druck mit dem historisch­en Tief wachsen, die Koalition zu verlassen.

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AP Jubel bei den Grünen: Sie sind die zweitstärk­ste Partei in Bayern.

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