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Sturm: 300 000 Haushalte ohne Strom
LISSABON. Wirbelsturm Leslie war schwächer als befürchtet. Trotzdem sind Strassen zerstört und Tausende Menschen ohne Strom.
Der Sturm Leslie ist in der Nacht auf gestern mit starken Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometern pro Stunde über Teile Portugals gezogen. «Ich dachte mehrmals, dass es mir das Dach wegwindet. Und die Fenster rüttelten die ganze Zeit», sagt eine Leserin, die mit ihrem Freund in der Hauptstadt lebt.
Vor allem in Lissabon, Leiria und Coimbra richtete der zu einem tropischen Wirbelsturm herabgestufte Leslie Schäden an: Er entwurzelte Bäume, beschädigte Autos und Häuser. Auch zahlreiche Strassen waren unpassierbar, darunter zeitweise auch die wichtige Autobahn A1. Gemäss Katastrophenschutz erlitten mindestens 28 Menschen Verletzungen. Über etwaige Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
Die Behörden hatten für das gesamte Gebiet die höchste Sturmwarnung ausgegeben und die Bewohner aufgerufen, Küstengebiete zu meiden und nicht ins Freie zu gehen. Fischer wurden in die nächstgelegenen Häfen zurückgerufen. Dutzende Flüge wurden gestrichen. Aus Aveiro, Viseu und Porto wurden rund 1900 Vorfälle gemeldet. 324 000 Menschen waren zeitweise ohne Strom. Mehr als 60 Menschen mussten ihre beschädigten Häuser verlassen.
Auch Spanien hatte gestern mit dem Wetter zu kämpfen. Die Behörden gaben Hochwasserwarnungen für den Norden und Nordwesten aus. Leslie ist ungewöhnlich: Hurrikane sind auf der USSeite des Atlantiks normal, kamen aber auf der europäischen eher selten vor.