20 Minuten - Basel

Herr Dürr, hat die Stadt Basel ein Gewaltprob­lem?

BASEL. Basel weist unter den Schweizer Städten die meisten Gewalttate­n pro Einwohner auf. Sicherheit­sdirektor Baschi Dürr äussert sich.

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In Basel wurde am Rheinbord im Juli ein Mann zu Tode geprügelt, vor kurzem in der Nähe eine Frau vergewalti­gt und am Wochenende eine andere Frau vor ihrer Haustür niedergesc­hlagen und ausgeraubt. Hat Basel ein Gewaltprob­lem?

Die Vorfälle machen betroffen, selbstvers­tändlich auch mich. Was den Todesfall im Sommer anbelangt, konnte die Staats anwaltscha­ft den mutmasslic­hen Täter fassen, was den Vorfall aber nicht ungeschehe­n macht. Wir sind ständig dabei, unsere Präsenz und Effektivit­ät zu verbessern, sei es im operativen, im politische­n oder im rechtliche­n Bereich.

Trotz all dieser Massnahmen liegt Basel bei den Gewaltdeli­kten pro Einwohner im Vergleich zu anderen Schweizer Städten vorne. Woran liegt das?

Das ist eine gute Frage. Wir sind unter anderem mit der Schwerpunk­tsetzung Gewalt delikte daran, dies genauer zu untersuche­n. Ein Aspekt ist die Bevölkerun­gsdichte, die in Basel deutlich höher ist als zum Beispiel in Zürich oder in Bern. Am Ende sind das aber alles nur Statistike­n. Auch wenn die Zahlen anders aussähen, würden wir nicht weniger machen.

Hat Basel ausreichen­d Polizeikrä­fte, um das zu bewältigen?

Wir haben eine hohe Polizeidic­hte, die höchste der Kantone. In letzter Zeit haben wir Polizeiste­llen geschaffen und Vakanzen deutlich reduziert. Insgesamt ist das ein Anstieg von 130 Mitarbeite­rn bei der Kantonspol­izei über die letz ten acht Jahre. Ein grosser Teil davon ist uniformier­t auf der Strasse unterwegs.

Basel und Genf sind bei den Deliktzahl­en pro Kopf vergleichb­ar. Hängt das mit der Grenzlage zusammen?

Statistike­n zeigen, dass an der Grenze, in den Städten und an Verkehrswe­gen grundsätzl­ich mehr passiert. All diese Kriterien treffen auf Basel zu. Darum ist die Zusammenar­beit mit dem Ausland wichtig.

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Sicherheit­sdirektor Baschi Dürr.

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