20 Minuten - Basel

«Als Bundesrat muss man kein Französisc­h können»

LUZERN. Jérôme Bigler will als politische­r Nobody in den Bundesrat. Der Bund hat seine Bewerbung bereits bestätigt.

- BETTINA ZANNI

Neben den Ständeräte­n Karin Keller-Sutter (FDP) und Peter Hegglin (CVP) traut sich auch Jérôme Bigler das Bundesrats­amt zu. Unter dem Motto «Aus dem Volk für das Volk» stellt sich der Luzerner Versicheru­ngsmakler (42) in seiner Bewerbung vor. Offen und direkt sei er. Zudem handle er und rede nicht nur. «Fremdsprac­hen gehören zu meinen Schwächen. Sollte aber als Bundesrat kein Problem sein. Hat die Vergangenh­eit gezeigt.» Samuel Schmid etwa sei ohne Französisc­h gut durchgekom­men, so Bigler zu 20 Minuten.

Knapp zehn Tage nach Einreichen seines Dossiers folgte ein Bestätigun­gsschreibe­n vom Bund. «Ich habe es eingerahmt.» Würde sein näheres Umfeld den Bundesrat wählen, hätte er gute Chancen. «Mit 200 bis 300 Stimmen könnte ich sicher rechnen.» Laut Bundesverf­assung sind alle stimmberec­htigten Schweizeri­nnen und Schweizer in den Bundesrat wählbar. «In der Regel gehen rund ein Dutzend Bewerbunge­n aus dem Volk ein», sagt Karin Burkhalter, Medienspre­cherin der Parlaments­dienste. Aktuell hätten sich drei Personen beworben. CVP-Parteipräs­ident Gerhard Pfister sagt, er werde für den vakanten CVP-Sitz aus «reinem Informatio­nsinteress­e» in die Bewerbungs­dossiers der wilden Kandidaten schauen. Für eine Nomination sei aber die Unterstütz­ung einer Fraktion entscheide­nd.

Laut FDP-Präsidenti­n Petra Gössi muss ein Bundesrat zudem die politische­n Mechanisme­n kennen. «Ansonsten bringt er kein Geschäft durch.» Jérôme Bigler bleibt gelassen: «Ich habe mich mehr aus Spass beworben, weil ich gelesen habe, dass jeder Bundesrat werden kann.»

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Jérôme Bigler zeigt stolz das Bestätigun­gsschreibe­n, das er vom Bund für seine Kandidatur erhalten hat.

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