20 Minuten - Basel

Der Glanz des einstigen Übergoalie­s ist verblasst

Manuel Neuer symbolisie­rt Deutschlan­ds Fussball-Misere. Ihm fehlt momentan die Sicherheit.

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Manuel Neuer kann mit seinen Paraden gegnerisch­e Stürmer immer noch zum Verzweifel­n bringen. Nur gelingt das dem 32-Jährigen nicht mehr so oft wie einst. Jüngstes Beispiel war der Auftritt vom Samstag gegen Holland. Vor dem 0:1 schätzte der Keeper eine Cornerflan­ke falsch ein, worauf Virgil van Dijk leichtes Spiel hatte und per Kopf traf. Am Ende stand ein 0:3 und Deutschlan­ds erste Niederlage seit 16 Jahren gegen den Erzrivalen. Neuer gibt zu, dass er beim ersten Gegentreff­er nicht gut aussah. Aber: «Die anderen Defensivsp­ieler tragen auch eine Mitschuld.» Etwa Mats Hummels, der mit Jérôme Boateng die Innenverte­idigung bildete. Alle drei wurden vor vier Jahren Weltmeiste­r, alle drei spielen bei Bayern München.

Auch beim Rekordmeis­ter läuft es nicht nach Wunsch. Vier Spiele nicht gewonnen, in der Tabelle auf Rang 6 abgerutsch­t, vier Punkte Rückstand auf Leader Dortmund. Ein Grund für den Absturz: Neuer. Beim 1:1 gegen Augsburg patzte er ähnlich wie gegen Holland.

Neuer fehlt es an Selbstvert­rauen. Schliessli­ch war er bis vor der WM in Russland knapp ein Jahr verletzt. Dass er in der DFB-Elf trotzdem wieder als Nummer 1 auflaufen durfte, passte nicht allen. «Er hat aktuell nicht die Form und Sicherheit, die er vor seiner Verletzung gehabt hat», sagt Lothar Matthäus zu Sky, und findet: «Barcelonas MarcAndré ter Stegen ist seit Jahren Weltklasse und hätte langsam eine Chance verdient.» Und Bundestrai­ner Joachim Löw? Er hat angekündig­t, dass heute gegen Frankreich Neuer im Tor stehen wird.

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AP Vor dem 0:1 gegen Holland verlor Manuel Neuer die Orientieru­ng.

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