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Chef vergewaltigte Lehrtochter im Keller
ZÜRICH. Ein Coiffeur hat seine heute 22-jährige Lehrtochter laut Anklage im Herbst 2016 mehrmals täglich sexuell belästigt, indem er ihren Hintern anfasste und ihren Intimbereich berührte. Ausserdem vergewaltigte er sie dreimal im Keller des Lehrbetriebs. Laut Gerichtsakten folgte er ihr jeweils in den Keller, zog dort seine Hose runter, legte sich auf sie und drang in sie ein.
Gestern stand der heute 31-jährige Syrer vor dem Zürcher Obergericht. Er hatte Berufung gegen das vorinstanzliche Urteil eingelegt – er war der Meinung, zu hart bestraft worden zu sein. Doch auch beim Obergericht blitzte er ab. Es bestätigte das Urteil in allen Punkten. Unter anderem wurde der Mann zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von vier Jahren und einem Landesverweis verurteilt. Nach Absitzen der Strafe muss er die Schweiz für acht Jahre verlassen. Während er in erster Instanz angab, der Sex sei einvernehmlich gewesen, sagte der Beschuldigte nun, dass er die Abwehrhaltung seiner Lehrtochter wohl falsch eingeschätzt habe. «Ich komme aus einer anderen Kultur. Ich dachte, sie halte sich zurück, weil sie schüchtern sei und Hemmungen habe.» Auch sei er in die Lehrtochter verliebt gewesen.
Das Gericht hielt aber fest, er habe seine Machtposition skrupellos ausgenutzt, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Zudem zeige die Wiederholung der Tat, welch kriminelle Energie dahinterstecke.