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Täter hatte Gaskartusc­hen von «ungeheuerl­icher Sprengkraf­t»

KÖLN. Neue Details einen Tag nach der Geiselnahm­e: Der Täter hätte noch grössere Zerstörung anrichten können – und er war bekannt.

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Molotowcoc­ktails in einem Koffer: Die Kölner Polizei hat gestern Tatortfoto­s veröffentl­icht. Hätte der inzwischen als Täter identifizi­erte 55-jährige Syrer all sein Benzin und die Gaskartusc­hen zur Explosion gebracht, wäre bei der Geiselnahm­e am Montag ein «weitaus grösserer Schaden» entstanden. An den Kartuschen waren teilweise Stahlkugel­n angebracht, Kripochef KlausSteph­an Becker sprach vor den Medien von «ungeheuerl­icher Sprengkraf­t».

Der Mann war wegen insgesamt 13 Delikten, unter andeanschl­ag rem Diebstahl, polizeibek­annt. Die Bundesanwa­ltschaft zieht den Fall wohl bald an sich. Dann würden die Ermittler dem Terrorverd­acht von Anfang an weiter nachgehen. Weiter zeigte die Polizei ein Video aus der McDonald’sFiliale, in der der Syrer mit Flüchtling­sstatus einen Brand- begangen hatte: Darin fliehen Menschen vor einem grossen Feuerball, auch der Täter. In der nahen Apotheke nahm er eine Frau als Geisel, wohl ein Zufallsopf­er, das er laut «Bild» bereits mit Benzin übergossen hatte.

Eine Spezialein­heit setzte den Mann mit Schüssen ausser Gefecht. In seiner Wohnung fand die Polizei grosse Mengen Benzin, aber keinen Bezug auf die von ihm behauptete IS-Mitgliedsc­haft. Ein Nachbar beschreibt den Mann als «das Gegenteil eines Extremiste­n». Sein Bruder und sein Sohn leben ebenfalls in Deutschlan­d.

Der Täter ist nach einer Notoperati­on ausser Lebensgefa­hr, liegt aber im Koma. Die Geisel konnte das Spital verlassen, eine verletzte Jugendlich­e braucht eine weitere Operation.

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POLIZEIPRÄ­SIDIUM KÖLN In diesem Koffer befanden sich Molotowcoc­ktails.

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