20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Nati: In der Defensive sehr flexibel, in der Offensive noch fahrig
REYKJAVIK. Die Schweiz hinterlässt nach Belgien und Island einen ziemlich zwiespältigen Eindruck.
Das Beste vorweg: Der Verbleib auf dem höchsten Level der Nations League ist vorzeitig geschafft. Das bedeutet, dass die Nati bei der Auslosung der EMQualifikation im Dezember in Topf 1 gesetzt ist. Abgesehen davon hat die Schweiz im November immer noch die Chance auf den Gruppensieg. «Was gibt es Geileres, als einen Final gegen Belgien vor unseren Fans?», so Granit Xhaka. Aber was lässt sich nun aus den Oktober-Spielen ableiten? In Belgien zeigte die Nati einen starken Auftritt. Faszinierend ist, dass die Schweiz oft gegen Grosse gut aussieht, aber meist den Sieg verpasst.
Die Schweiz hat Xherdan Shaqiri, der Liverpool 17 Millionen Euro gekostet hat. Belgien hat Romelu Lukaku für den ManUnited 100 Millionen bezahlen musste. Grenzen lassen sich verschieben, aber es gibt ein Limit. Wie schon im Test in England vertraute Petkovic in Belgien auf die Dreier-Abwehr mit Elvedi, Schär und Rodriguez. Positiv war, wie schnell das System in der Defensive funktionierte. Weniger gut war, dass die Offensive darunter litt. Petkovic wechselte zwischen Seferovic und Gavranovic. Neu ist Ajeti. Der Superstürmer ist aber noch nicht da. Gegen Belgien wars der erste Auftritt ohne die ältere Generation: ohne Lichtsteiner, Dzemaili, Djourou und die zurückgetretenen Behrami und Fernandes. Dafür brachte Petkovic die Debütanten Fassnacht und Mvogo. Der Coach ist zufrieden: «Wir können unsere Spielweise gegen jeden Gegner durchsetzen, egal wie die Taktik aussieht.» Den Beweis ist er aber noch schuldig. Die nächste Chance: am 18. November in Luzern gegen Belgien.