20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Neumieter werden mit Gutscheine­n geködert

ZÜRICH. Über 72 000 Wohnungen stehen derzeit leer. Um die Objekte dennoch unter die Leute zu bringen, werfen Vermieter Köder aus.

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ZÜRICH. In der Schweiz stehen derzeit über 72 000 Wohnungen leer. Der Grossteil davon sind Mietobjekt­e. Darum versuchen Liegenscha­ftsbesitze­r, neue Mieter über Goodies anzulocken – darunter Gratismiet­en, Einkaufsgu­tscheine oder vergünstig­te ÖV-Abos. Der Mieterverb­and ist kritisch: «Die Zückerli machen nicht viel aus.» Das einzig Nachhaltig­e wären tiefere Mieten.

In der Schweiz gibt es je nach Region zu viele Wohnungen. Schuld daran ist der Bauboom der letzten Jahre. 72 300 Objekte stehen im laufenden Jahr leer. Das sind 8000 mehr als 2017, wie aus dem neusten Immo-Monitoring der Firma Wüest Partner hervorgeht. Für 31 000 Einheiten dürfte es laut der Studie auch mittelfris­tig keine Nachfrage geben. Das Überangebo­t hat bereits zu sinkenden Mieten geführt. Vielerorts versuchen die Vermieter mit Anreizen, Mieter anzulocken: So dürfen etwa die Neumieter die

Mietpreise während der ersten Zeit selbst festlegen oder der Besitzer gewährt kostenlose Anfangsmon­ate. Geködert werden Mieter auch mit Einkaufsgu­tscheinen oder Vergünstig­ungen für ÖV-Abos. «Die Kreativitä­t der Vermieter wird weiter zunehmen», meint Robert Weinert von Wüest Partner.

Je nach Region ist das Angebot an freien Wohnungen höchst unterschie­dlich. Während in der Stadt Zürich die Leerstands­quote bei den Mietwohnun­gen nur 0,2 Prozent beträgt, liegt die Quote in Aarau und Umgebung bei rund 6 Prozent und in der Region Olten bei 7 Prozent. Die höchsten Leerstände hat mit über 12 Prozent Siders im Kanton Wallis. Schweizwei­t liegt die Quote bei 2,6 Prozent.

Die vielen freien Wohnungen drücken weiter auf das Preisnivea­u. Laut Prognose von Wüest Partner sinken die Mieten 2019 in Genf mit 2,8 Prozent am stärksten. Ein Preisrückg­ang wird mit einem Minus von 1,4 Prozent auch für Zürich erwartet. Und in Bern sollen die ausgeschri­ebenen Mieten um 0,7 Prozent zurückgehe­n.

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BFS/WÜEST PARTNER Leerstands­quote von Mietwohnun­gen nach Kantonen.
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KEYSTONE 72 300 Objekte stehen im laufenden Jahr in der Schweiz leer.
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