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Acht Kinder stecken seit Wochen am Flughafen fest
KLOTEN. Vier kurdische Familien stecken nach einem Asylgesuch am Flughafen Zürich fest. Eine Politikerin ist empört.
Im Transitbereich des Flughafens Zürich stecken seit teilweise sieben Wochen 20 Kurden fest. Die vier Familien sind aus Syrien, der Türkei oder aus dem Irak über Südafrika in die Schweiz gereist und haben Asyl beantragt. Einen Teil der Asylgesuche haben das Staatssekretariat für Migration (SEM) und das Bundesverwaltungsgericht mit einem Nichteintretensentscheid beantwortet.
Am meisten würden sich die Familien davor fürchten, nach Südafrika und von dort in die Türkei ausgeschafft zu werden, wo ihnen Folter und Verfolgung drohten, sagt der gestrandete Mustafa Mamay, ein türkischkurdischer Journalist. Besonders hart sei es für die acht Kinder. «Sie weinen oft und sehnen sich danach, draussen spielen zu können.»
Für Grüne-Nationalrätin Sibel Arslan sind solche «Haftverhältnisse» alarmierend. Der Entscheid, die kurdischen Flüchtlinge zurückzuschicken, trete die Flüchtlingskonvention mit Füssen. Vor dem Eintreten auf ein Asylgesuch werde die mögliche Zuständigkeit eines Drittstaates geprüft, sagt das SEM. «Dabei stellt das SEM sicher, dass die Bedingungen erfüllt sind, um die Sicherheit und Integrität der Migranten zu garantieren», so Sprecher Lukas Rieder. Er wehrt sich gegen den Vorwurf, Kinder hätten es in der Transitzone schlecht: «Asylsuchende am Flughafen haben die Möglichkeit, an die frische Luft zu gehen und sich im Transitbereich frei zu bewegen.»