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Röhrli, Wattestäbli, Zigifilter: Jetzt macht die EU ernst
BRÜSSEL. Die EU hat der Neuregelung zur Reduzierung von Plastikmüll zugestimmt.
Mit einem Verbot von Röhrli, Einweggeschirr, Wattestäbchen und anderen Wegwerfprodukten aus Plastik will das EU-Parlament der Verschmutzung der Ozeane durch Kunststoffmüll den Kampf ansagen. Einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission stimmte das Europaparlament in erster Lesung zu. Für die Neuregelung stimmten 571 Abgeordnete, 53 votierten dagegen und 34 enthielten sich.
Demnach sollen eine Reihe von Einwegprodukten, für die es bereits Alternativen gibt, ab 2021 ganz aus der EU verbannt werden. Die Parlamentarier weiteten die Produktliste noch aus: Nach ihrem Willen sollen auch geschäumte PolystyrolEinwegbehälter, die etwa in Fast-Food-Ketten verwendet werden, unter das Verbot fallen. Ausserdem fordert das Europaparlament, die Zahl der Zigarettenfilter, die Plastik enthalten, bis 2025 um 50 und bis 2030 um 80 Prozent zu reduzieren. Die Hersteller von Zigaretten und Fischereigeräten sollen an den Kosten für das Sammeln, Recyceln sowie die Säuberung der Meere und Strände beteiligt werden. Ein einziger Zigarettenfilter könne zwischen 500 und 1000 Liter Wasser verschmutzen und benötige bis zu zwölf Jahre, um sich aufzulösen, begründete das Parlament diese Forderung.
Jetzt sind die EU-Mitgliedsstaaten gefragt: Wird, wie geplant, eine Einigung im kommenden Jahr erzielt, müssten sie die neuen Regeln bis 2021 umsetzen.
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