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Joel Basman: «Religion ist nicht so mein Ding»
ZÜRICH. In «Wolkenbruch» spielt der Zürcher Joel Basman (28) einen orthodoxen Juden. Er selbst lebt nicht gern nach strikten Regeln. Mit einer Ausnahme.
Joel, dein Vater ist jüdisch, deine Mutter Christin. Was an dir ist jüdisch?
Ein Teil der Kultur ist in mir drin. Das habe ich aber selbst erst herausgefunden, als ich nach Israel gereist bin und meine dortige Familie besucht habe. Hebräisch spreche ich auch. Das Wichtigste, um eine Kultur zu verstehen, sind die Sprache und das Essen.
Welche Religion ist dir näher?
Keine. Am ehesten interessiere ich mich für den Buddhismus. Aber Religion ist generell nicht so mein Ding.
Jüdisch-orthodoxe Menschen leben strukturiert. Du auch?
Wenn ich drehe, funktioniere ich am allerbesten.
Du warst also immer pünktlich am Set?
Fast immer. (lacht)
Dein Vater spielt eine Minirolle im Film. Wie wars?
Lustig! Für einmal habe ich einen Film gemacht, in dem ich nicht sterbe. Und dann trifft es ihn. Es war nicht schön, den eigenen Vater im Sarg liegen zu sehen.
Du würdest gern mal einen Bond-Bösewicht spielen. Warum gerade den?
Fast alle, die ihn bis jetzt gespielt haben, finde ich geniale Schauspieler. Leider gibt es noch keinen weiblichen BondBösewicht. Das muss bald kommen.
Wurdest du als Schweizer «Tatort»-Kommissar angefragt?
Nein, aber das wäre sowieso nichts für mich. Dafür bin ich zu jung. Kripo-Beamte erleben Dinge, die können wir uns gar nicht vorstellen. Das muss man einem Menschen ansehen.