20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Bei Airbnb gilt diese Attrappe als Fenster

BERN. Christian Vetsch (44) buchte in Lissabon ein gepflegtes AirbnbZimm­er. Nur: Hinter dem «Fenster» war Beton.

- NOAH ZYGMONT

Eine «coole Wohnung im Zentrum von Lissabon, wo alles nur einen Schritt entfernt ist» buchte kürzlich der Berner Architekt Christian Vetsch für eine Woche auf Airbnb. Preis: 600 Franken. Bei der Ankunft folgte die Ernüchteru­ng der ansonsten gepflegt eingericht­eten Wohnung: «Das Fenster war einfach ein Rahmen mit Glas in der Mitte. Dahinter war eine Betonwand», so Vetsch. Doch nicht genug: Das Zimmer befand sich im Kellergesc­hoss. Es sei derart stickig gewesen, dass sie nach fünf Stunden wieder abgereist seien, sagt Vetsch. Dem Vermieter schrieb er: «Wir haben deine Unterkunft heute Morgen um 5 Uhr wieder verlassen. Wir konnten nicht atmen.» Luft und Licht seien das absolute Minimum bei einer Wohnung, so Vetsch.

Er habe sich daraufhin bei Airbnb beschwert. Der Kundendien­st habe ihm am Telefon eröffnet, dass man ein Fenster als solches bezeichnen könne, wenn es einen Rahmen mit Glas drinhabe. «Mit dieser Argumentat­ion kann ich überhaupt nichts anfangen», sagt Vetsch.

Auf Anfrage von 20 Minuten erklärt eine Airbnb-Sprecherin, man wolle Vetsch weitere Hilfe anbieten. Tatsächlic­h habe sich Airbnb gestern Nachmittag bei Vetsch entschuldi­gt und ihm die vollen Unterkunft­skosten zurückerst­attet, erklärt dieser. «Bei über zwei Millionen Gästen, die jeden Tag über Airbnb in einer Unterkunft übernachte­n, sind negative Erfahrunge­n extrem selten», so die Sprecherin.

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Die Unterkunft mit der Fensteratt­rappe befand sich im Kellergesc­hoss.

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