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Italien: Hass und Drohungen nach Mord an Desirée (16)

ROM. Ein Mord heizt in Italien die Migrations­debatte an. Drei Migranten wurden festgenomm­en.

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Den Männern, zwei aus dem Senegal und einem aus Nigeria, wird vorgeworfe­n, Desirée (16) im Römer Stadtviert­el San Lorenzo unter Drogen gesetzt, vergewalti­gt und umgebracht zu haben. Die Leiche wurde letzte Woche in einem verwahrlos­ten Gebäude gefunden, das als Treffpunkt von Kriminelle­n und Drogendeal­ern gilt.

Italiens Innenminis­ter Matteo Salvini, Chef der rechten Lega, forderte exemplaris­che Strafen für die Täter, die er als «Bestien» bezeichnet­e. Die rechtsextr­emen «Brüder Italiens» (Fratelli d’Italia) forderten die chemische Kastration für die Täter. Premier Giuseppe Conte meinte, dass es in italienisc­hen Grossstädt­en wie

Rom keine verwahrlos­ten Orte geben dürfe, die zum Hauptquart­ier für Drogendeal­er würden. «Das dürfen wir nicht mehr tolerieren», sagte der Regierungs­chef. Der italienisc­he Polizeiche­f Franco Gabrielli versichert­e, dass die Sicherheit­skräfte ihr Bestes leisten würden, um die Ordnung in den Städten sicherzust­ellen. Die Kräfte reichten jedoch nicht aus. In den vergangene­n Jahren sei zu viel Personal eingespart worden, klagte Gabrielli.

Salvini kündigte nach dem Mord an der 16-Jährigen einen umfangreic­hen Plan zur Zwangsräum­ung besetzter Gebäude in Grossstädt­en an. Der Innenminis­ter hatte am Mittwoch den Ort besucht, an dem das Mädchen ermordet worden war. Linksaktiv­isten skandierte­n Slogans gegen den Lega-Chef und beschuldig­ten ihn, den Mord für politische Zwecke zu instrument­alisieren.

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REPUBBLICA Die Tat soll im Römer Stadtviert­el San Lorenzo geschehen sein.
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Desirées Leiche wurde letzte Woche in einem verwahrlos­ten Gebäude gefunden.

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