Gemeinde gibt grünes Licht für Tauben-Abschuss
OBERGLATT. Wegen Hygieneproblemen sollen Tauben abgeschossen werden. Tierschützer halten nichts davon.
Schwärme verwilderter Haustauben verursachen in Oberglatt ZH Dreck und führen mit ihren Kotablagerungen zu Schäden an Bauwerken, wie der Gemeinderat mitteilt. Deshalb greift er nun zu einer drastischen Massnahme: Die örtliche Jagdgesellschaft darf den Taubenbestand «durch Abschuss, Einfangen und Vernichten der Bruten» reduzieren. Die Abschussbewilligung soll bis 2025 gelten und geht auf eine entsprechende Verfü- gung des Kantons zurück. Darin heisst es: Weil der Bestand an verwilderten Haustauben im Kanton «trotz gelockerter Bejagungsvorschriften nicht abgenommen» habe, sei die Bewilligung gerechtfertigt.
Die Abschussbewilligung sei aus «tierethischer Sicht höchst fragwürdig», sagt Moena Zeller von Tier im Recht. Samuel Furrer vom Schweizer Tierschutz bemängelt: «Solche Abschussmassnahmen bewirken meist nur kleinräumig etwas und haben auf die Gesamtpopulation wenig Einfluss, solange die Ursache des hohen Bestands nicht bekannt und im Griff ist.» Gute Erfahrungen habe man hingegen mit der Errichtung betreuter Taubenschläge gemacht. Dabei füttert ein Taubenwart die Tiere, reinigt die Ställe und tauscht, falls nötig, Eier durch Gipsattrappen aus.
Laut Sandra Markovic, Gemendeschreiberin von Oberglatt, berät man aber auch, wie Schäden vermieden werden können, ohne Tauben abzuschiessen.