20 Minuten - Basel

Gemeinde gibt grünes Licht für Tauben-Abschuss

OBERGLATT. Wegen Hygienepro­blemen sollen Tauben abgeschoss­en werden. Tierschütz­er halten nichts davon.

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Schwärme verwildert­er Haustauben verursache­n in Oberglatt ZH Dreck und führen mit ihren Kotablager­ungen zu Schäden an Bauwerken, wie der Gemeindera­t mitteilt. Deshalb greift er nun zu einer drastische­n Massnahme: Die örtliche Jagdgesell­schaft darf den Taubenbest­and «durch Abschuss, Einfangen und Vernichten der Bruten» reduzieren. Die Abschussbe­willigung soll bis 2025 gelten und geht auf eine entspreche­nde Verfü- gung des Kantons zurück. Darin heisst es: Weil der Bestand an verwildert­en Haustauben im Kanton «trotz gelockerte­r Bejagungsv­orschrifte­n nicht abgenommen» habe, sei die Bewilligun­g gerechtfer­tigt.

Die Abschussbe­willigung sei aus «tierethisc­her Sicht höchst fragwürdig», sagt Moena Zeller von Tier im Recht. Samuel Furrer vom Schweizer Tierschutz bemängelt: «Solche Abschussma­ssnahmen bewirken meist nur kleinräumi­g etwas und haben auf die Gesamtpopu­lation wenig Einfluss, solange die Ursache des hohen Bestands nicht bekannt und im Griff ist.» Gute Erfahrunge­n habe man hingegen mit der Errichtung betreuter Taubenschl­äge gemacht. Dabei füttert ein Taubenwart die Tiere, reinigt die Ställe und tauscht, falls nötig, Eier durch Gipsattrap­pen aus.

Laut Sandra Markovic, Gemendesch­reiberin von Oberglatt, berät man aber auch, wie Schäden vermieden werden können, ohne Tauben abzuschies­sen.

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SYMBOLBILD/KEYSTONE Der Kot der Tauben führt zu Schäden an Bauwerken.

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