20 Minuten - Basel

«Die Hörner werden gewaltsam mit einem Joch in Position gedrängt»

FREIBURG. Eine Bäuerin kritisiert die HornkuhIni­tiative. Kühe mit Hörnern würden leiden, sagt sie.

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Die Hornkuhini­tiative, die am 25. November vors Volk kommt, will Bauern entschädig­en, wenn sie ihre Kühe nicht enthornen. Die Enthornung sei für die Tiere schmerzhaf­t. Andrea Brüllhardt, Bäuerin aus dem Kanton Freiburg, sagt zu 20 Minuten: «Die schönen Hörner, die wir heutzutage bei den Kühe sehen, wachsen natürliche­rweise nicht so schön nach oben. Sie werden gewaltsam mittels eines sogenannte­n Jochs in diese Position gedrängt. Das wird von den Befürworte­rn oft verschwieg­en.» Das Joch sei für das Tier wie eine Zahnspange, jeder Bauer würde es nach Gutdünken stark anspannen.

Armin Capaul, Initiant der Hornkuhini­tiative, verwendete auch schon Joche. Gerade lasse er die Hörner aber einfach wachsen. Es gebe auch andere Methoden, um Hörner zu Formen. «Bei den Walliser Eringerküh­en schleifen die Bauern zum Beispiel einfach das Horn ein wenig ab, es wächst dann eher in dieser Richtung nach.» Beide Methoden seien nicht schmerzhaf­t. «Schmerzhaf­t ist nur, wenn man bis zum Hornzapfen vorstösst, wo auch die Blutgefäss­e und Nerven zu finden sind.» Die Hörner seien zudem nicht einfach Dekoration, sondern wichtig für die Kommunikat­ion und das Sozialverh­alten der Tiere.

Laut Bundesamt für Lebensmitt­elsicherhe­it und Veterinärw­esen ist das Enthornen ein einmaliger Eingriff unter Anästhesie und Schmerzbeh­andlung. Beim Joch werde das Tier dagegen einem lang andauernde­n und permanente­n Schmerz ausgesetzt.

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WIKIPEDIA/ADRIAN MICHAEL Mit einem Joch sollen die Kuhhörner in die gewünschte Richtung wachsen.

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