20 Minuten - Basel

SPD und CDU: Lange Gesichter nach massiven Verlusten

BERLIN. Die Parteien der Grossen Koalition sind wieder die grossen Verlierer. Diesmal in Hessen.

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Die Christdemo­kraten von Bundeskanz­lerin Angela Merkel haben bei der Landtagswa­hl im deutschen Bundesland Hessen schwere Verluste erlitten. Die CDU unter Ministerpr­äsident Volker Bouffier ist zwar weiter stärkste Kraft in dem wirtschaft­sstarken Bundesland. Sie kommt aber auf nur knapp 28 Prozent – das schlechtes­te Ergebnis für die CDU seit 1966.

Massiv im zweistelli­gen Bereich auch die Verluste bei der SPD, die noch 19,8 Prozent der Wähler erreichte – und damit das schlechtes­te Ergebnis im einstigen «roten Hessen» seit 1946. SPD-Spitzenkan­didat Thorsten Schäfer-Gümbel sprach denn auch von einem «ganz schweren und bitteren Abend». Die SPDVorsitz­ende Andrea Nahles kritisiert­e die Grosse Koalition in Berlin scharf.

Tatsächlic­h seien die schlechten Ergebnisse von CDU und SPD «ein Denkzettel an die Bundesregi­erung in Berlin und gegen die Grosse Koalition», so der Politologe Thorsten Faas von der Freien Uni Berlin zu 20 Minuten. Das in den Augen vieler Wähler verheerend­e Erscheinun­gsbild der Grossen Koalition habe negativ auf die Landtagswa­hl abgefärbt.

Davon profitiert­en vor allem die Grünen, die als Juniorpart­ner mit der CDU regierten. Sie erreichten ein Rekorderge­bnis von 19,4 Prozent. Die AfD schaffte es mit gut 12 Prozent locker und zum ersten Mal in den Landtag und ist nun in allen 16 Landesparl­amenten vertreten.

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AFP Wenig erfreut: SPD-Anhängerin­nen nach den ersten Hochrechnu­ngen in Wiesbaden.

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