Sein Verhalten hinterfragen
Beim Persönlichkeitstraining geht es vor allem, aber nicht nur, um Selbstreflexion.
Wer bei Google nach dem Stichwort «Persönlichkeitstraining» sucht, wird nicht etwa mit Wikipedia-Einträgen bedient, sondern mit Kursangeboten überhäuft. Doch worum geht es dabei? «Der Begriff Persönlichkeitstraining ist eher irreführend», sagt Matthias Puschert. Unsere Persönlichkeit sei etwas Stabiles, das sich nur in Ausnahmefällen ab dem frühen Erwachsenenalter noch verändern könne. «Viele verwechseln das sichtbare Verhalten mit Persönlichkeitseigenschaften», so der Produktmanager Führung und Betriebswirtschaft bei der Swissmem Academy. Verhalten wiederum lasse sich sehr gut trainieren und beeinflussen. Es gehe darum, sich mit eigenen Treibern und Barrieren, die letztlich eng mit der Persönlichkeit verknüpft sind, auseinanderzusetzen. «Selbsterkenntnis ist ein wichtiger Startpunkt für Persönlichkeitstraining.»
Um die Selbstreflexion anzukurbeln, greifen Seminare oftmals auf Tests zurück. Wichtig dabei: «Die Offenheit, selbst in den ‹Spiegel› schauen zu wollen.» Der Test hilft dabei, sich selbst besser kennenzulernen und zu reflektieren. Was bedeutet das für den Arbeitsalltag? «Selbstreflexion hilft beim Umgang mit andern, da wir für uns selbst wissen, was uns wichtig ist und was wir benötigen, um zufrieden zu sein», so der Experte. Auf diesem Weg, bei dem man sich selbst und seine Wirkung auf das Gegenüber kennenlernt, geht es um noch mehr: «Jeder hat die Möglichkeit, Beziehungen zu gestalten und sich einzubringen. Wichtig dabei ist eine positive Sichtweise, die stärkenorientiert ist.»