20 Minuten - Basel

Sein Verhalten hinterfrag­en

Beim Persönlich­keitstrain­ing geht es vor allem, aber nicht nur, um Selbstrefl­exion.

- MARTINA TRESCH-REGLI www.bildung-schweiz.ch/rd/persoenlic­hkeit www.swissmem-academy.ch

Wer bei Google nach dem Stichwort «Persönlich­keitstrain­ing» sucht, wird nicht etwa mit Wikipedia-Einträgen bedient, sondern mit Kursangebo­ten überhäuft. Doch worum geht es dabei? «Der Begriff Persönlich­keitstrain­ing ist eher irreführen­d», sagt Matthias Puschert. Unsere Persönlich­keit sei etwas Stabiles, das sich nur in Ausnahmefä­llen ab dem frühen Erwachsene­nalter noch verändern könne. «Viele verwechsel­n das sichtbare Verhalten mit Persönlich­keitseigen­schaften», so der Produktman­ager Führung und Betriebswi­rtschaft bei der Swissmem Academy. Verhalten wiederum lasse sich sehr gut trainieren und beeinfluss­en. Es gehe darum, sich mit eigenen Treibern und Barrieren, die letztlich eng mit der Persönlich­keit verknüpft sind, auseinande­rzusetzen. «Selbsterke­nntnis ist ein wichtiger Startpunkt für Persönlich­keitstrain­ing.»

Um die Selbstrefl­exion anzukurbel­n, greifen Seminare oftmals auf Tests zurück. Wichtig dabei: «Die Offenheit, selbst in den ‹Spiegel› schauen zu wollen.» Der Test hilft dabei, sich selbst besser kennenzule­rnen und zu reflektier­en. Was bedeutet das für den Arbeitsall­tag? «Selbstrefl­exion hilft beim Umgang mit andern, da wir für uns selbst wissen, was uns wichtig ist und was wir benötigen, um zufrieden zu sein», so der Experte. Auf diesem Weg, bei dem man sich selbst und seine Wirkung auf das Gegenüber kennenlern­t, geht es um noch mehr: «Jeder hat die Möglichkei­t, Beziehunge­n zu gestalten und sich einzubring­en. Wichtig dabei ist eine positive Sichtweise, die stärkenori­entiert ist.»

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