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Luzerner Modehaus steht wegen Echtpelz am Pranger
LUZERN. Auf Facebook tobt ein Shitstorm gegen das Modehaus Kofler. Etliche User regen sich über den Verkauf von Echtpelz auf, auch wenn dieser deklariert ist.
Nach dem Facebook-Post einer Nutzerin entlädt sich ein Shitstorm über das Luzerner Modehaus Kofler. Viele Kommentatoren prangern den Verkauf von echten Pelzgilets oder -kragen an und rufen zum Boykott auf. «Dieser Pelz kann aus Fallenjagd oder Jagd ohne Fallen oder aus jeder möglichen Haltungsart, insbesondere auch aus Käfighaltung stammen», steht auf einem Deklarationsetikett, das die Nutzerin postete – und das nun für Ärger sorgt.
Der Post wurde bisher 1546-mal geteilt. Darunter steht etwa: «Oh mein Gott, einer meiner Lieblingsläden. Tja, nun nicht mehr!» Oder: «Pelz ist Mord, die Haltung ist bestialisch und die Tötung erst recht!» Die Bewertung von Kofler auf seiner FacebookSeite liegt derzeit bei 1,1 von 5 Punkten.
Seit 2014 muss Pelz in der Schweiz de- klariert werden. Dazu gehören Informationen zur Tierart, zum Herkunftsland und zur Haltungsart. Bei der Etikette von Kofler handle es sich um eine «schwammige» Deklaration. «Es sagt alles, aber auch nichts», so Sprecherin Helen Sandmeier vom Schweizer Tierschutz.
Das Modehaus Kofler will zu seiner Pelzdeklaration derzeit keine Stellung nehmen. Weltweit verzichten bereits mehrere grosse Marken auf Echtpelz, etwa Gucci, Calvin Klein und Giorgio Armani. Sandmeier: «Echtpelz-Anbieter kommen dadurch zunehmend unter Druck.»