Ex-Polizist attackiert Frau und zündet Haus an
SENT. Bei einem Beziehungsdrama ist eine 45-jährige Ehefrau lebensgefährlich verletzt worden. Kurz darauf stand ihr Haus in Flammen.
Ein Ex-Polizist hat gestern Mittag im Streit auf seine Ehefrau eingestochen. Die 45-Jährige konnte schwer verletzt fliehen. Kurz darauf stand das Wohnhaus im Unterengadin in Flammen. Die Rettungskräfte konnten zuerst nicht vorrücken, weil im Haus gelagerte Munition explodierte. Der Ort musste grossräumig abgesperrt werden. Am Nachmittag stellte sich der 60-Jährige.
Ein ehemaliger Bündner Kantonspolizist verletzte gestern im Engadiner Bergdorf Sent eine 45-jährige Frau mit einem Messer schwer. Sie flüchtete mit lebensgefährlichen Verletzungen auf die Strasse, wo eine Passantin die Rettung alarmierte. Kurz darauf stand das Haus der beiden in Flammen, Explosionen waren zu hören. Vermutlich hatte der Mann Feuer im Haus gelegt. Wegen der im Haus gelagerten Schusswaffen und der Munition konnten die Einsatzkräfte der Polizei nicht bis zum Mann vordringen. Um 14 Uhr konnte die Polizei den Mann dann verhaften. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen des Brandes auf weitere Gebäude und konnte die Flammen im Verlauf des Nachmittags löschen.
Ein Mitarbeiter des lokalen Dorfladens in Sent sagte zu 20 Minuten, das ganze Dorf stehe «unter Schock». Gemäss dem Mitarbeiter hatte der Ex-Polizist mit psychischen Problemen zu kämpfen und soll auch schon ein Burn-out erlitten haben. Auch Christian Fanzun, Gemeindepräsident der Gemeinde Scuol, kennt den Täter schon länger, er habe aber nichts von allfälligen Problemen gewusst. «Ich bin geschockt und bedauere den Vorfall sehr», sagt Fanzun.
Die schwer verletzte Frau wurde per Helikopter ins Kantonsspital nach Chur geflogen. Je drei Mitarbeiter des Grenzwachtkorps sowie der Kantonspolizei Graubünden mussten sich im Spital Scuol wegen Rauchgasvergiftungen behandeln lassen.