Shaqiri darf nicht nach Belgrad reisen
BELGRAD. Angst vor Anfeindungen: Jürgen Klopp nimmt den Schweizer nicht mit ans Champions-League-Spiel gegen Roter Stern.
Xherdan Shaqiri muss zu Hause bleiben. Der Schweizer Nationalspieler wurde von LiverpoolTrainer Jürgen Klopp vom Kader für das ChampionsLeagueSpiel gegen Roter Stern Belgrad ausgeschlossen (heute, 18.55 Uhr). Der deutsche Trainer befürchtet Anfeindungen der serbischen Fans. Via Vereinswebsite erklärte er: «Wir haben von den Spekulationen und dem Gerede gehört, wie Shaq wohl empfangen würde. Und auch wenn wir keine Ahnung haben, was passieren wird, wollen wir da hingehen und uns zu 100 Prozent auf Fussball fokussieren – und nicht über irgendwelche andere Dinge nachdenken müssen.»
Und weiter: «Wir sind der FC Liverpool, ein grosser Club, ein Fussballteam, aber wir haben darüber hinaus keine Message. Keine politische, absolut nicht. Wir wollen den Fokus auf dem Fussballspiel haben, frei von allem anderen.» Shaqiri habe den Entscheid akzeptiert: «Er versteht das. Wir lieben ihn, und er wird noch viel für uns spielen. Aber nicht am Dienstag.»
Bereits im Vorfeld hatte RoterSternSportchef Zvezdan Terzic gewarnt: «Er wird unter einem unglaublichen psycholo gischen Druck leiden.» Deshalb hatte der 52Jährige erwartet, dass Shaqiri nicht nach Belgrad reisen wird.
Klopps Entscheid überrascht, weil Shaqiri selber am Wochenende noch gelassen gesagt hatte: «Ich gehe nach Belgrad, um Fussball zu spielen, und nichts anderes.» An der WM 2018 hatte Shaqiri für die Schweiz das 2:1Siegtor gegen Serbien geschossen und mit der DoppeladlerGeste gejubelt.