20 Minuten - Basel

Schweizer shoppen online, ohne bezahlen zu können

ZÜRICH. Kaufen und die Ware unbezahlt behalten: Das ist die häufigste Betrugsmas­che bei Schweizer Onlineshop­s.

- VALESKA BLANK

Fast jeder Onlineshop in der Schweiz hat Probleme mit unehrliche­n Kunden. 92 Prozent der Händler geben an, schon einmal von Betrug betroffen gewesen zu sein. Ein Drittel sagt, die Zahl der Gaunereien habe im letzten Jahr zugenommen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Wirtschaft­sauskunft Crif. Der häufigste Trick: Kunden bestellen, obwohl sie sich bewusst sind, dass sie die Rechnung nicht zahlen können. 89 Prozent der befragten Onlineshop­s kämpfen mit dieser Masche.

Ein Händler, der mit Betrugsver­suchen konfrontie­rt ist, ist der Schweizer Lehner-Versand. «Letztes

Jahr hatten wir häufigsten gestohlen: Parfüm. vielleicht zehn Fälle, jetzt ist es einer pro Woche», sagt Rossella Vonella zu 20 Minuten. Sie leitet die Abteilung für Bonitätspr­üfung. Das häufigste Produkt, das beim LehnerShop bestellt und dann nicht

bezahlt wird: Parfüm. Betroffen seien aber alle Produktkat­egorien – von Bettwäsche bis hin zu Kleidern.

Die Tricks der Betrüger sind dreist. Betrugsprä­ventionsex­pertin Vonella hat schon viel erlebt: Kunden, die falsche Adressen an ihre Briefkäste­n kleben oder ältere Nachbarn als Empfänger des Pakets angeben. Nachzufors­chen, in wessen Besitz es letztlich gelandet sei, sei meist schwierig. Manche Betrüger seien sogar so kaltblütig, ihre minderjähr­igen Kinder als Adressaten für die Online-Bestellung anzugeben. «Die Kinder können nicht so einfach zur Rechenscha­ft gezogen werden, weil sie nicht volljährig sind.»

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