Steht Koller beim FCB vor dem Rauswurf?
BASEL. Die Krise beim FCB erreicht einen neuen Tiefpunkt.
Aus in der Europa League. Nur Platz 4 in der Liga. Und der Rückstand auf Leader YB ist auf 19 Punkte angewachsen. Die FCB-Verantwortlichen waren letzten Sonntag nach dem 1:3 tief erschüttert. Wegen der unterirdisch schwachen Vorstellung in der 2. Halbzeit, vor allem aber wegen den Äusserungen von Marcel Koller nach der erneuten Schlappe gegen YB. «Wir hatten die Power nicht, um dagegenzuhalten», meinte der FCB-Trainer an der Medienkonferenz, «im konditionellen Bereich sind wir nicht auf dem Level, den es braucht.»
Diese Sätze kamen gar nicht gut an. Nicht nur, weil er schlussendlich die Verantwortung für die Belastungssteuerung im Training trägt, sondern auch, weil er seit August in Basel ist und – vor allem ohne Europacupspiele – Zeit genug gehabt hätte, etwas zu ändern.
Die Krise beim FCB erreicht nun einen neuen Tiefpunkt. Ei- nige Spieler haben sich bei Sportchef Marco Streller und Präsident Bernhard Burgener über den Trainer beklagt. Die Zusammenarbeit zwischen Streller und Koller stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Inzwischen ist das Tischtuch längst zerschnitten. Bleibt die Frage, wer geht oder gehen muss: Wirft Streller hin oder muss der Sportchef den Kopf für die Misere hinhalten und gehen? Wird Koller als grosses Missverständnis entlassen?
Die Zukunft des Trainers soll intern schon diskutiert werden, Streller hingegen weiterhin das Vertrauen Burgeners geniessen. Antworten werden aber warten müssen, denn der FCB-Boss weilt diese Woche geschäftlich in Südafrika.