9-Jähriger kippt das Schneeball-Wurfverbot
DENVER. Fast hundert Jahre lang war das Werfen von Schneebällen in der Kleinstadt Severance strikt untersagt – bis ein Neunjähriger sich der Sache annahm.
Dane Best (9) hat es geschafft, ein fast hundert Jahre altes Schneeball-Wurfverbot im Städtchen Severance im US-Bundesstaat Colorado zu kippen – indem er den Gemeinderat vom Kinderrecht auf die Schneeballschlacht überzeugte. Die Kinder von Severance müssten die «gleiche Gelegenheit» zum Werfen von Schneebällen bekommen wie ihre Altersgenossen anderswo, argumentierte der Bub.
Das Verbot hatte seit 1920 gegolten. Es war Teil einer allgemeinen Verordnung, wonach alle Arten von Wurfgeschossen nicht auf Menschen oder den Besitz anderer Menschen geschleudert werden dürfen. Seit Dane vor anderthalb Monaten von diesem «Gesetz aus einer anderen Zeit» erfahren habe, habe er keine Ruhe mehr gegeben, sagte seine Mutter der Zeitung «Greeley Tribune». Er habe sogar seine Schulfreunde aufgerufen, Protestschreiben an den Gemeinderat zu schicken.
In seinem dreiminütigen Vortrag erklärte Dane: «Kinder wollen Schneeballschlachten haben, ohne das Gesetz zu brechen.» Ausserdem seien Schneeballschlachten eine wichtige Kinderaktivität an der frischen Luft. Die Kinder von heute müssten mehr draussen spielen, sagte er und verwies auf wissenschaftliche Studien, wonach der Mangel von Aktivitäten im Freien zu Übergewicht, Hyperaktivität und Depressionen führen könne.
Der Neunjährige sicherte im Übrigen zu, er wolle darauf achten, mit seinen Schneebällen keine Fensterscheiben einzuwerfen.