20 Minuten - Basel

Ist Snus weniger schädlich als E-Zigaretten?

ZÜRICH. Hersteller von Oraltabak wie Snus behaupten, dass ihre Produkte bei der Rauchentwö­hnung helfen. Experten sind skeptisch.

- VANESSA SADECKY

Raucher davon zu überzeugen, auf neue Raucherpro­dukte umzusteige­n: Das ist die Mission von E-Zigaretten-Hersteller­n wie Juul, Iqos und Red Kiwi Nude. Die Firmen locken mit dem Verspreche­n, dass ihre Produkte weniger schädlich seien als herkömmlic­he Zigaretten. Experten bestätigen, dass dies in der Tendenz stimmt.

Nun wollen offenbar auch Oraltabak-Produzente­n auf den Trend für neue Rauchprodu­kte aufspringe­n. So versucht Parisienne-Hersteller British American Tobacco seinen weissen Snus Epok als E-Zigaretten-Ersatz zu vermarkten. Den Lutschtaba­k gibt es seit April an Schweizer Kiosken. Ein Sprecher der Marke sagt zu 20 Minuten: «Epok ist die bessere Alternativ­e zu E-Zigaretten, weil es die Zähne nicht verfärbt und ohne Schwermeta­lle auskommt.»

Thomas Beutler von der Arbeitsgru­ppe Tabakpräve­nDartion widerspric­ht dieser stellung: «Oraltabak ist grundsätzl­ich nicht gesünder als EZigarette­n – Rauchstopp-Produkte ohne Tabak sind für die Gesundheit immer besser als solche mit Tabak, egal, ob sie die Zähne verfärben oder nicht.» Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass Produkte wie Snus bei der Rauchentwö­hnung helfen. «Ein Grun dd afür ist, dass der Konsumstil von Snus und Zigaretten zu unterschie­dlich ist», so Beutler. Ein Sprecher des Bundesamts für Gesundheit (BAG) bestätigt zwar, dass SnusProduk­te wie Epok im Vergleich zu Zigaretten weniger schädlich seien. Aber: «Der Konsum von Lutschtaba­k kann Krebs im Verdauungs­trakt und in der Speiseröhr­e hervorrufe­n. Er macht auch schnell abhängig.»

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EPOK Hersteller von Oraltabak buhlen um die Gunst der Raucher.

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