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Klima: Noch nie waren so viele unzufriede­n

BERN. Der heisse Sommer könnte auch politische Folgen haben, wie der neue Hoffnungsb­arometer zeigt.

- PASCAL MICHEL

Feuerverbo­te, Wassermang­el und Fische, die in den warmen Bächen verendeten: Der Hitze- sommer hielt von Juni bis August die Schweiz in Atem. Laut Meteonews war es zwei bis drei Grad zu warm. Das schlägt sich nun auch im neuen Hoffnungsb­arometer von Swissfutur­e nieder.

Während die Zufriedenh­eit mit den Bereichen privates Leben, Politik, Wirtschaft und Soziales konstant bleibt, sind 60 Prozent der Befragten mit Umwelt und Klima unzufriede­n – ein neuer Tiefststan­d. «Die Folgen des Hitzesomme­rs konnte jeder selbst durch Sonnenbran­d oder Wasserknap­pheit am eigenen Leib erfahren, während man von der Gletschers­chmelze oft nur in der Zeitung liest», erklärt Forscher Andreas Krafft das verstärkte Problembew­usstsein. Die Umfrage zeigt weiter: 63 Prozent finden es wichtig oder sehr wichtig, sich um die Umwelt zu kümmern. Und 59,4 Prozent geben an, die Umwelt vor Zerstörung und Verschmutz­ung schützen zu wollen. Für Krafft ist klar: Davon können die Grünen und die Grünlibera­len im Wahljahr 2019 profitiere­n.

Auch Regula Rytz, Präsidenti­n der Grünen, hofft auf eine Stärkung der ökologisch­en Kräfte. Sie hat 2019 zur «Klimawahl» deklariert. «Im Gegensatz zum Parlament sieht die Bevölkerun­g deutlich, dass es beim Klimaschut­z endlich Massnahmen braucht», glaubt auch GLP-Fraktionsp­räsidentin Tiana Angelina Moser und betont kantonale Wahlerfolg­e. Allerdings zeigt die Umfrage auch: Nur 11,9 Prozent finden es sehr wichtig, an konkreten Naturschut­zaktivität­en teilzunehm­en.

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 ?? KEYSTONE ?? Die Folgen des Hitzesomme­rs erfuhren viele am eigenen Leib, was das Problembew­usstsein verstärke, so ein Experte.
KEYSTONE Die Folgen des Hitzesomme­rs erfuhren viele am eigenen Leib, was das Problembew­usstsein verstärke, so ein Experte.

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