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Klima: Noch nie waren so viele unzufrieden
BERN. Der heisse Sommer könnte auch politische Folgen haben, wie der neue Hoffnungsbarometer zeigt.
Feuerverbote, Wassermangel und Fische, die in den warmen Bächen verendeten: Der Hitze- sommer hielt von Juni bis August die Schweiz in Atem. Laut Meteonews war es zwei bis drei Grad zu warm. Das schlägt sich nun auch im neuen Hoffnungsbarometer von Swissfuture nieder.
Während die Zufriedenheit mit den Bereichen privates Leben, Politik, Wirtschaft und Soziales konstant bleibt, sind 60 Prozent der Befragten mit Umwelt und Klima unzufrieden – ein neuer Tiefststand. «Die Folgen des Hitzesommers konnte jeder selbst durch Sonnenbrand oder Wasserknappheit am eigenen Leib erfahren, während man von der Gletscherschmelze oft nur in der Zeitung liest», erklärt Forscher Andreas Krafft das verstärkte Problembewusstsein. Die Umfrage zeigt weiter: 63 Prozent finden es wichtig oder sehr wichtig, sich um die Umwelt zu kümmern. Und 59,4 Prozent geben an, die Umwelt vor Zerstörung und Verschmutzung schützen zu wollen. Für Krafft ist klar: Davon können die Grünen und die Grünliberalen im Wahljahr 2019 profitieren.
Auch Regula Rytz, Präsidentin der Grünen, hofft auf eine Stärkung der ökologischen Kräfte. Sie hat 2019 zur «Klimawahl» deklariert. «Im Gegensatz zum Parlament sieht die Bevölkerung deutlich, dass es beim Klimaschutz endlich Massnahmen braucht», glaubt auch GLP-Fraktionspräsidentin Tiana Angelina Moser und betont kantonale Wahlerfolge. Allerdings zeigt die Umfrage auch: Nur 11,9 Prozent finden es sehr wichtig, an konkreten Naturschutzaktivitäten teilzunehmen.