«Raser flogen wegen Handy-Videos auf»

ZÜRICH. Die Polizei feiert einen Grosserfolg gegen Schweizer Raser. Ein Kollege der verhafteten Männer packt aus.

BERN. In einer gemeinsamen Aktion haben die Kantonspolizeien St. Gallen, Thurgau und Zürich gestern 21 Raser festgenommen und Fahrzeuge sichergestellt. «Sie sind wegen Handy-Videos und Whatsapp-Verläufen aufgeflogen», berichtet ein Kollege von ihnen. So gebe es eine Aufnahme, wie einer seiner Freunde in einer 80er-Zone mit über 200 km/h unterwegs gewesen sei.

21 Männer im Alter von 21 bis 38 Jahren sind gestern bei einer koordinierten Aktion der Kantonspolizeien St.Gallen, Thurgau und Zürich festgenommen worden. Ihnen werden Raserdelikte vorgeworfen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Montenegriner, Mazedonier, Kosovaren, Serben und Schweizer. Gian Andrea Rezzoli, Sprecher der Kapo St. Gallen, sagt zu 20 Minuten: «Den Stein ins Rollen brachte ein illegales Rennen, das im Kanton Zürich in einer Polizeikontrolle endete.»

Ein Kollege von vier der 21 verhafteten Männer gibt an: «Sie sind wegen HandyVideos und Whatsapp-Verläufen aufgeflogen.» So gebe es eine Aufnahme davon, wie einer seiner Freunde in einer 80er-Zone mit über 200 km/h unterwegs gewesen sei, so der 23-Jährige. Er beschreibt seine Kollegen als Männer, «die ein normales Leben führen, gerne feiern gehen und einen Knacks für Autos haben». Er meint: «Eigentlich fahren sie nie aggressiv, jedoch ab und zu schnell.» Besonders die Sportversionen von Audi (RS) und Mercedes (AMG) hätten es ihnen angetan. «Damit die Versicherung billiger kommt, laufen die meisten Autos über ihre Väter. Was auch der Grund sein wird, warum kaum einer sein Auto abgeben muss.» Trotzdem werde die Aktion Spuren bei seinen Freunden hinterlassen: «Sie verdienen nicht viel. Wenn da eine saftige Busse kommt, tut das weh. Vor allem werden sie Schwierigkeiten im Beruf haben, da sie von der Fahrerlaubnis abhängig sind.»

Für Stefan Krähenbühl von Road Cross sind hohe Strafen eine effektive Massnahme gegen Raser (siehe Artikel rechts).

Die Autos der Verhafteten laufen laut