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20-jähriger Berner starb nach Goa-Party

BERN. B. D. starb nach einer Goa-Party in einer Polizeizel­le. Bekannte sagen: Eine Ambulanz hätte das verhindert.

- STEFAN EHRBAR *Name der Redaktion bekannt

B. D.* (20) starb in der Nacht auf den 26. Dezember in einer Zelle der Berner Kantonspol­izei. Wie Recherchen zeigen, verbrachte er die Nacht davor an einer GoaParty, die bis in den frühen Morgen angedauert hatte. Offenbar wurde er unweit der Party am Boden liegend aufgefunde­n, nachdem ein anonymer Anrufer die Polizei verständig­t hatte.

Ein Mann, der an der Party anwesend war, sagt, D. habe auf ihn zu diesem Zeitpunkt den Eindruck gemacht, in «ziemlich schlechter Verfassung» zu sein. Er habe sich gewundert, dass die Polizei und nicht die Ambulanz sich um ihn gekümmert habe. Eine Bekannte von D. sagt, jemand hätte die Ambulanz rufen müssen: «Dann wäre er noch am Leben.» Den Polizisten fehle die Ausbildung. Laut Informatio­nen der Polizei stand D. unter Drogeneinf­luss, als er kontrollie­rt wurde. Er habe Gegenwehr geleistet und Drogen bei sich gehabt. Ein Arzt hatte seine Haftfähigk­eit bestätigt.

Eine gute Bekannte sagt, D. sei nach einer unsteten Phase in seiner Jugend, die nach dem frühen Tod seines Vaters einsetzt habe, auf gutem Weg gewesen. «Er begann, Verantwort­ung zu übernehmen.» Eine andere Bekannte beschreibt ihn als «lebensfroh­en Menschen». Zuletzt machte D. eine Vorlehre und arbeitete regelmässi­g in einem Betrieb. Bekannte trauern um ihn: «Wir können unsere Träume nur noch träumen», schreibt eine Frau, die D. nahestand.

Am Samstag nehmen Bekannte und die Familie mit einer öffentlich­en Feier Abschied.

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FACEBOOK Der Mann stand bei seiner Verhaftung unter Drogeneinf­luss.

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