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Juul-Chef Monsees kämpft gegen Tabak-Zigis
ZÜRICH. James Monsees ist Mitgründer der E-Zigarette Juul – und sieht sich am Anfang einer langen Mission.
Wie entstand die Idee, eine E-Zigarette zu entwickeln?
Alles begann 2005 an der Stanford University, wo ich und Juul-Mitgründer Adam Bowen studierten. Wir beide waren damals Raucher. Wir hassten uns dafür, weil Rauchen tödlich ist. Doch wir konnten nichts finden, was uns vom Rauchen wegbringen konnte. Also begaben wir uns auf die Mission, ein Produkt zu entwickeln, das die Zigarette überflüssig macht.
Rauchen Sie noch?
Ich rauche nicht – ich nutze Juul. Der Unterschied zwischen Dampfen und Rauchen ist entscheidend, denn mit Juul hat man keinen Rauch. Man verbessert die Produkte in dieser Industrie, indem man den Rauch wegbringt.
Juul hat in den USA bei E-Zigaretten einen Marktanteil von 70 Prozent. Wie erklären Sie den Boom?
Am weltweiten Tabakmarkt haben wir weniger als 1 Prozent Anteil. Wenn man es so sieht, stehen wir am Anfang.
Ist Juul einfach gerade hip?
Das Rauchen ist eine riesige, weltweite Pandemie. Allein in den USA wollen rund 70 Prozent von der Zigarette wegkommen. Wir richten unser Produkt auf diese Masse aus und platzieren es nicht als ein Lifestyle-Produkt.
Will man bei einer E-Zigarette nicht einfach das klassische Raucherlebnis haben?
Wir wollen Zigaretten nicht nachahmen. Das haben viele Hersteller von E-Zigaretten gemacht. Doch das ist der grösste Fehler in dieser Industrie.
Juul wird mit rund 40 Milliarden Franken bewertet. Warum verkaufen Sie nicht? Ein Hype kann schnell vorbei sein ...
Wir sind alles andere als ein Hype. Das zeigt auch die grosse Zahl der noch existierenden Raucher. Wir machen weiter, bis wir das Rauchen auf der Welt eliminiert haben. Das steht für uns zuoberst auf der Liste.
Ist der Gang an die Börse eine Option?
Das könnte irgendwann einmal eine Möglichkeit sein, so wie es viele Unternehmen machen, wenn sie grösser werden. Doch alles, was für uns momentan zählt, ist unsere Mission.