20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Sterbehilfe soll nun auch in Spitälern möglich werden
LIESTAL. Die Regierung möchte künftig Sterbehilfe in Pflegeheimen und Spitälern erlauben. Das wäre ein Novum in der Deutschschweiz.
Fast überall in der Schweiz sind Spitäler eine Tabuzone für Sterbehilfeorganisationen. Nur in den Westschweizer Kantonen Neuenburg, Genf und Waadt sind Spitäler und Altersheime unter bestimmten Voraussetzungen verpflichtet, Exit und Co. Zutritt zu gewähren.
Bald könnte auch Baselland als erster Deutschschweizer Kanton diese Praxis übernehmen. Wie die «bz Basel» berichtet, arbeitet die Sicherheitsdi- rektion zurzeit an einer entsprechenden Vorlage. Anstoss hatte eine Motion von Hans-Urs Spiess (SVP) im Kantonsparlament gegeben. Direktionssprecher Adrian Baumgartner: «Ich wäre der Erste, der die Lösung Waadt begrüssen würde.» Das Anliegen dürfte politisch breite Unterstützung geniessen.
Auf wenig Begeisterung stösst das Ansinnen aber bei den Spitälern selbst: Das Kantonsspital Baselland verweist auf seine interne Ethik-Richtlinie, die grundsätzlich keinen assistierten Suizid im Spital zulässt. Gleiches gilt auch am Basler Universitätsspital. Und Brigitte Müller-Kaderli, Präsidentin der CVP Basel-Landschaft, meint: «Jeder hat am Ende das Recht, den Weg zu seinem würdevollen Tod selber zu wählen. Dennoch finde ich es persönlich fraglich, dass wir unser Leben auch noch bis in den Tod bestimmen wollen.» Sie befürwortet vielmehr, dass der Bereich der Palliative Care ausgebaut wird.