20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Sterbehilf­e soll nun auch in Spitälern möglich werden

LIESTAL. Die Regierung möchte künftig Sterbehilf­e in Pflegeheim­en und Spitälern erlauben. Das wäre ein Novum in der Deutschsch­weiz.

- LUKAS HAUSENDORF

Fast überall in der Schweiz sind Spitäler eine Tabuzone für Sterbehilf­eorganisat­ionen. Nur in den Westschwei­zer Kantonen Neuenburg, Genf und Waadt sind Spitäler und Altersheim­e unter bestimmten Voraussetz­ungen verpflicht­et, Exit und Co. Zutritt zu gewähren.

Bald könnte auch Baselland als erster Deutschsch­weizer Kanton diese Praxis übernehmen. Wie die «bz Basel» berichtet, arbeitet die Sicherheit­sdi- rektion zurzeit an einer entspreche­nden Vorlage. Anstoss hatte eine Motion von Hans-Urs Spiess (SVP) im Kantonspar­lament gegeben. Direktions­sprecher Adrian Baumgartne­r: «Ich wäre der Erste, der die Lösung Waadt begrüssen würde.» Das Anliegen dürfte politisch breite Unterstütz­ung geniessen.

Auf wenig Begeisteru­ng stösst das Ansinnen aber bei den Spitälern selbst: Das Kantonsspi­tal Baselland verweist auf seine interne Ethik-Richtlinie, die grundsätzl­ich keinen assistiert­en Suizid im Spital zulässt. Gleiches gilt auch am Basler Universitä­tsspital. Und Brigitte Müller-Kaderli, Präsidenti­n der CVP Basel-Landschaft, meint: «Jeder hat am Ende das Recht, den Weg zu seinem würdevolle­n Tod selber zu wählen. Dennoch finde ich es persönlich fraglich, dass wir unser Leben auch noch bis in den Tod bestimmen wollen.» Sie befürworte­t vielmehr, dass der Bereich der Palliative Care ausgebaut wird.

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20M Sterbehilf­e wird meist in Sterbezimm­ern geleistet.

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