20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Bringt ein Studentenj­ob im Lebenslauf Nachteile?

Geld verdienen und studieren – sind Nebenjobs gut für die spätere Karriere?

- ANNE GROSS

Ob an der Coop- oder an der Migros-Kasse, im Service oder ein Studentenj­ob an der Universitä­t – viele Studierend­e arbeiten neben dem Studium. Wenn sich die Studienzei­t allerdings dem Ende zuneigt und die Suche nach dem ersten «richtigen» Job beginnt, stellen sich die Fragen, welche Nebenjobs in den CV aufgenomme­n werden sollen und welche bei einer Bewerbung eher schaden als nützen könnten. 20 Minuten hat den Bewerbungs­experten und Kommunikat­ionspsycho­logen Andreas Herrmann gefragt. Seine Antwort: «Auch wenn der Nebenjob nicht direkt etwas mit dem zukünftige­n Beruf zu tun hat, schadet dieser dem Lebenslauf keineswegs.» Im Gegenteil: Die Arbeit in einem Café zum Beispiel werde positiv bewertet, da es den Fleiss und den Willen, einer Tätigkeit nachzugehe­n, zeige und wichtige Erfahrunge­n bringe.

Kein Nebenjob, keine Chance?

Heisst das nun, dass Leute, die neben dem Studium nie gearbeitet haben, schlechter­e Chancen bei Bewerbunge­n haben? «Nein, das muss nicht nachteilig sein», sagt der Bewerbungs­experte. Denn das zeige wiederum, dass man sich voll und ganz auf das Studium habe konzentrie­ren können. «Ausschlagg­ebend ist die Studiendau­er», sagt Herrmann. Wer keinen Nebenjob habe und zehn Jahre studiere, werde Mühe haben, dies zu begründen. Wer jedoch neben dem Studium immer gearbeitet habe und dadurch die Studienzei­t habe verlängern müssen, könne dies gut begründen.

Wie verpacke ich die Nebenjobs im CV?

Die Nebenjobs während des Studiums gehören unbedingt in den Lebenslauf und sollen dort als Unterpunkt «Praktische Erfahrunge­n» aufgeliste­t werden. Dabei sollen der Name des Arbeitgebe­rs und die ausgeübte Tätigkeit (mit allen dazugehöri­gen Aufgaben) kurz beschriebe­n werden.

«Den Lebenslauf gut begründen zu können, ist das Wichtigste», so Andreas Herrmann.

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ISTOCK Ein Nebenjob in einem Café muss im Lebenslauf nicht negativ auffallen.

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