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Suche nach vermisster Frau: Letzter Versuch der Polizei
BASEL. Im März 2017 verschwand Sera Müzeyyen Caroline Ardic (26) spurlos. Nun startet die Polizei einen letzten Versuch, die junge Frau zu finden.
Erstmals hatte die Behörde am 23. November 2017 das Verschwinden von Ardic publik gemacht. Die 26-Jährige hat am 29. März ihre Wohnung am Hirtenweg in Riehen verlassen und ist seither nicht mehr aufgetaucht. «Bis zum heutigen Tag sind keine verwertbaren Hinweise zum Aufenthaltsort der Vermissten eingegangen», heisst es in der Mitteilung der Basler Kapo von gestern. Dass die Polizei mit der gleichen Vermisstenmeldung ein zweites Mal an die Öffentlichkeit gelangt, ist aussergewöhnlich. «Das passiert wirklich nur sehr selten», erklärt Polizeisprecher Toprak Yerguz. «Wir sind bisher mit allen Anstrengungen und Ermittlungen erfolglos geblieben, und dies ist jetzt eines der letzten Mittel bei der Suche.»
Der Fall Ardic ist aussergewöhnlich: Normalerweise tauchen Vermisste innerhalb kürzerer Frist wieder auf. 2018 wurden in Basel-Stadt 77 Personen als vermisst gemeldet. Bis Ende des Jahres war der Verbleib von allen geklärt. In der Schweiz verschwinden jedes Jahr mehrere Hundert Personen – einige für immer.
Formell kann eine Person aber erst fünf Jahre nach ihrem letzten Lebenszeichen gerichtlich für verschollen erklärt werden. Schlagzeilen machte 2015 der Basler Rolf Bantle, der nach einem FCB-Match in Mailand den Bus verpasste und danach dort elf Jahre auf der Strasse lebte.