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Darum hat Lugano Ireland noch immer nicht entlassen
LUGANO. Der HC Lugano steckt tief im Sumpf. Und trotzdem ist Greg Ireland weiterhin im Amt. Wie schafft er das?
Der HC Lugano hat traditionell immer hohe Ziele, liegt aber nur auf Rang 10 und droht den Anschluss zum Strich zu verlieren. Das sind eigentlich schon drei Gründe, um Trainer Greg Ireland zu feuern. Ein vierter wäre, dass der Vertrag des Kanadiers Ende Saison ohnehin ausläuft und die Kosten einer Entlassung somit überschaubar wären. Doch die Tessiner halten trotzdem weiterhin an Ireland fest. Fast schon stur.
Seit 2007 sind die Bianconeri auf der Suche nach dem achten Meistertitel der Vereinsgeschichte. In dieser Zeit haben sie nicht weniger als zwölfmal den Trainer gewechselt. Nachhaltigkeit sieht definitiv anders aus. Inzwischen hat im Verein ein Umdenken stattgefunden, die aktuelle Führungscrew ist nicht mehr bereit, beim ersten Gegenwind stets den Trainer in die Wüste zu schicken, sondern tendiert dazu, auch die Mannschaft vermehrt in die Verantwortung zu nehmen. Deshalb ist aus der Vorstandsetage immer wieder zu hören, dass man die Saison unbedingt mit Ireland zu Ende spielen möchte.
Doch die grundsätzlichen Mechanismen im Sport kann auch der HC Lugano nicht verändern – und diese besagen, dass der Trainer in einer Krise nun einmal das schwächste Glied in der Kette ist. Lugano steht mit dem heutigen Heimspiel gegen die ZSC Lions und dem morgigen Auswärtsspiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten Rapperswil vor einem Schicksalswochenende. Ireland helfen nur noch Siege – sonst dürfte er am Sonntag trotz aller guten Vorsätze der Vereinsleitung seinen Job los sein.